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BHB Brauholding: Aufbruchsstimmung nach Corona-Einschränkungen - Vorstandsinterview

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Der GBC-Analyst Marcel Schaffer hat mit Franz Katzenbogen und Gerhard Bonschab, Vorstände bei der BHB Brauholding AG, über den Geschäftsverlauf im Vorjahr sowie über die Erwartungen und Zielsetzungen für 2023 gesprochen.
GBC: Der Biermarkt in Deutschland, insbesondere in Bayern, zählt zum Kernmarkt Ihrer Gesellschaft. Wie schätzen Sie die aktuelle Marktentwicklungen und Marktbedingungen ein und welche Markttrends lassen sich aus Ihrer Sicht beobachten?
Herr Bonschab: Nach den über 2 Jahre andauernden Corona-Einschränkungen verspürten wir insbesondere im letzten Sommer eine Aufbruchsstimmung, die sich sowohl in der Gastronomie als auch bei den Festveranstaltungen positiv auf den Umsatz auswirkte.
GBC: Entgegengesetzt zum traditionell rückläufigen Bierkonsum haben sich in der Vergangenheit v.a. die Marktsegmente Craftbier und alkoholfreies Bier als Wachstumsbereiche bzw. attraktive Marktnischen erwiesen. Wie schätzen Sie die potenziale dieser Marktsegmente ein und inwiefern können Sie als Premiumanbieter im gehobenen (Bier-)Segment von den weiteren Entwicklungen dieser Geschäftsfelder profitieren?
Herr Bonschab: Craftbiere und alkoholfreie Biere haben sich einen festen Platz in der deutschen Bierlandschaft erarbeitet - Alkoholfrei mehr noch als das Craftbier-Segment. Wobei die Craftbiere einen wesentlichen Teil dazu beigetragen haben, dass die Verbraucher ihren Fokus wieder mehr auf Braukunst der jeweiligen Biere gelegt haben und somit auch mehr Wertschätzung vorhanden ist.
GBC: Der Gesundheitsgedanke in Bezug auf den Konsum spielt in unserer heutigen Gesellschaft eine immer wesentlichere Rolle. Wie verhält sich in diesem Zusammenhang die Verteilung in Ihrem Absatzmix zwischen alkoholfreien und alkoholischen Getränken? Erwarten Sie hier bestimmte strukturelle Verschiebungen?
Herr Bonschab: Bei den alkoholfreien Bieren liegen wir in etwa bei 8,0 – 10,0% des Bierabsatzes – bei den alkoholfreien Erfrischungsgetränken deutlich höher.
GBC: Nach zwei herausfordernden Jahren in Verbindung mit der Corona-Pandemie und der schwierigen Konjunkturlage war das operative Geschäft in 2020 und in 2021 durch teils weitreichende staatliche Einschränkungen beeinträchtigt. Wie würden Sie die Entwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres charakterisieren?
Herr Katzenbogen: Wir sind nach den beiden sehr schwierigen Jahren im vergangenen Sommer wieder sehr gut durchgestartet und konnten uns zum Jahresende hin ein gutes Betriebsergebnis erarbeiten.
GBC: Welche Märkte oder Regionen erachten Sie zukünftig als potenzielle weitere Zielmärkte in Bezug auf die Ausweitung ihres Export-/Auslandsgeschäfts?
Herr Katzenbogen: Wir sind in Italien außerordentlich gut vertreten, konnten aber in Coronazeiten weitere Absatzmärkte in Polen, Schweden und Rumänien hinzugewinnen bzw. ausbauen.
GBC: Insbesondere die Getränkeproduktion ist von Kostensteigerungseffekten durch die erhöhten Erzeuger-/ Beschaffungspreise betroffen. Inwieweit ist es der BHB gelungen, der galoppierenden Inflation mit entsprechenden Kostenweitergaben durch Preisanpassungen entgegenzuwirken? Sind zukünftig weitere Preisanpassungen und ggfs. Unterstützend Kostenoptimierungsmaßnahmen geplant, um dem anhaltend hohen Inflationsniveau zu begegnen?
Herr Katzenbogen: Wir haben zum 1. Februar eine allgemeine Bier- und Getränkepreiserhöhung in allen Absatzkanälen umgesetzt – allerdings in moderater Höhe, denn Bier soll auch weiterhin für den Verbraucher bezahlbar bleiben.
GBC: Ein wichtiger Bestandteil Ihres operativen Geschäfts besteht in der Belieferung bzw. Versorgung verschiedener Veranstaltungen wie beispielsweise regionalen Volksfesten. Konnten Sie in diesem Zusammenhang im abgelaufenen Geschäftsjahr spürbare Erholungseffekte in Bezug auf kulturelle Geschäftsaktivitäten verzeichnen?
Herr Bonschab: Die Volksfeste und Großveranstaltungen wurden im letzten Jahr außerordentlich gut angenommen. Wir spürten deutlich, dass die Verbraucher sich nach dieser langen Zeit wieder nach solchen Ereignissen gesehnt haben.
GBC: Eine weitere wichtige Säule ihres Geschäftsmodells bilden die Geschäftsaktivitäten mit der Gastronomiebranche. Können sie bezüglich dieses Geschäftsfelds konkretisieren, wie sich das Geschäft nach den pandemiebedingen Schließungen und Einschränkungen entwickelt hat und ob ggfs. weitere Erholungseffekte absehbar sind?
Herr Bonschab: Die Entwicklungen in den Gastronomiebetrieben sind durchaus unterschiedlich. Es gibt Betriebe, die große Personalprobleme haben und teilweise 30,0 – 40,0% unter den Umsatzzahlen von 2019 liegen, es gibt aber auch Betriebe bei denen er hervorragend läuft und die teilweise mehr Umsatz als in 2019 generieren konnten.
GBC: Nach Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wurde zur Wahrung der Liquidität die Dividendenzahlung ausgesetzt. Welche Dividendenpolitik verfolgen Sie aktuell? Streben Sie für die zukünftigen Geschäftsjahre wieder regelmäßige Ausschüttungen an Ihre Aktionäre an?
Herr Katzenbogen: Ja selbstverständlich - es ist geplant künftig wieder Dividende auszuschütten.
GBC: Wo sehen Sie ihr Unternehmen in 3 bis 5 Jahren in Bezug auf Unternehmensgröße, Produktangebot oder regionaler Geschäftstätigkeit? Welche Vision verfolgen Sie allgemein mit der BHB?
Herr Katzenbogen: Auch wenn wir im Export weiterhin sehr engagiert und in nord- bzw. westdeutschen Versandgebieten mit unseren Weißbierspezialitäten gut vertreten sind, so legen wir in erster Linie großen Wert auf Regionalität und definieren unser Kerngebebiet in Bayern von Ingolstadt ausgehend hin zu den bayerischen Großstädten.
GBC: Herr Bonschab und Herr Katzenbogen, vielen Dank für das Interview.

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