Nachdem Gold Ende letzter Woche die zentrale Unterstützung bei 1.522 US-Dollar durchbrochen hatte, ging es am Montag in atemberaubendem Tempo um mehr als 150 US-Dollar bergab. Im Anschluss hat sich der Kurs des Edelmetalls stabilisiert, allerdings auf niedrigem Niveau. Wie groß sind nun die Chancen für ein Comeback der Goldhausse?
Derzeit liest man vermehrt davon, dass Asiaten - vor allem Chinesen - die niedrigen Notierungen für Schnäppchenkäufe nutzen. Auch einige Zentralbanken dürften auf der Käuferseite stehen und damit den Kurs erst einmal stützen.
Aber Gold hat auch ein strukturelles Problem. In den letzten Jahren sind unzählige Anleger in Erwartung einer Hochinflationsphase vor dem Hintergrund einer ultralockeren Geldpolitik in den Industriestaaten in den Markt eingestiegen.
Wegen der staatlichen Sparpolitik in Europa (und nun verstärkt auch in den USA) ist diese aber bislang ausgeblieben und auch mittelfristig nicht in Sicht.
Daher gibt es nun einen großen Überhang enttäuschter Anleger, der erst einmal abgebaut werden muss. Dafür braucht es in der Regel einen kräftigen Sell-off.
Ob die Bewegung von Anfang der Woche schon ein selbiger war, kann man noch nicht abschließend beurteilen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht hoch. Denn Gold hat die Topbildung gerade erst abgeschlossen, nach allen Regeln der Chartkunst droht damit eine längere Leidenszeit.
Abgesehen von der laufenden technischen Gegenbewegung, die sich wahrscheinlich noch etwas fortsetzen wird, stehen die Chancen auf ein nachhaltiges Hausse-Comeback im Moment schlecht.
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