Veröffentlicht am Die Verluste aus dem Geschäftsjahr 2019 und das erwartete Minus 2020 drücken beim Tiefbauspezialist Bauer auf die Substanz. Der reagiert nun und stärkt sein Eigenkapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts für die Altaktionäre.
Nach Unternehmensangaben soll das Grundkapital unter fast vollständiger Ausnutzung des bestehenden Genehmigten Kapitals 2020 um nominal 7.299.997,16 Euro auf 80.301.417,61 Euro erhöht werden. Dies entspricht einer Aufstockung um ca. 10 Prozent des aktuellen Grundkapitals. Bei einem Ausgabepreis von 9,32 Euro fließen dem Unternehmen durch die Ausgabe von 1.713.066 neuen Aktien frische Mittel über brutto rund16 Mio. Euro zu. Dabei werden die neuen Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung zur Zeichnung und Übernahme angeboten.
Die Kapitalaufstockung kommt nicht von ungefähr: Im Geschäftsjahr 2019 verbuchte Bauer ein negatives Nachsteuerergebnis von -36,6 Mio. Euro und auch für das Geschäftsjahr 2020 hatte der Vorstand aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie ein negatives Ergebnis nach Steuern prognostiziert. Dieses soll aber zumindest besser als -20 Mio. Euro sein. Zum 30.9.2020 lag die Eigenkapitalquote bei gut 21 Prozent.
Neben der Pandemie waren es aber auch hausgemachte Probleme, die den Tiefbauspezialisten schon 2019 zu Restrukturierungen zwangen. Eine erfolgreiche Kapitalerhöhung würde daher den finanziellen Spielraum erhöhen, ob die Umbauarbeiten letztlich gegriffen haben, wird sich aber frühestens in ein paar Quartalen zeigen. Positiv ist zunächst, dass die Aktie selbst auf schlechte Nachrichten kaum noch mit Kursabschlägen reagiert. Wir werden das Papier zunächst weiter beobachten.
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