Verschobene Projekte und ein überraschend negatives Urteil aus einem Berufungsverfahren bezüglich eines Bauprojekts in Hongkong haben die 2019er-Zahlen beim Tiefbauspezialisten Bauer spürbar belastet. Auch 2020 könnte noch ein schwieriges Jahr werden und für einige ihrer Firmen in Deutschland hat das Unternehmen zum 1. April 2020 wegen der Corona-Pandemie Kurzarbeit beantragt.
Gruppenweit lag die Gesamtleistung im Geschäftsjahr 2019 bei knapp 1,6 Mrd. Euro – und damit gut 5 Prozent unter Vorjahr. Das EBIT reduzierte sich deutlich auf 22,5 Mio. Euro (GJ 2018: 100,1 Mio. Euro) und das Ergebnis nach Steuern fiel auf -36,6 Mio. Euro (GJ 2018: 24,1 Mio. Euro). Insgesamt belastete die Wertberichtigung, die im Nachgang zu dem Urteil vorgenommen werden musste, mit rund 40 Mio. Euro.
Durch den deutlichen Konzernverlust hat sich auch das Eigenkapital von Bauer zum Stichtag 31.12.2019 spürbar reduziert. Ein wichtiges Ziel wird es daher zunächst sein, die Eigenkapitalquote nachhaltig zu verbessern. Eine Dividendenzahlung wird es daher aller Voraussicht nicht geben. Für 2020 bleiben die Schrobenhausener vor dem Hintergrund der noch nicht abschätzbaren Folgen der Corona-Pandemie bei ihrer Prognose bewusst vorsichtig. So werden für 2020 eine leichte Steigerung der Gesamtkonzernleistung, eine deutliche Steigerung des EBIT und eine deutliche Steigerung beim Ergebnis nach Steuern in den positiven Bereich erwartet.
Durch den unerwarteten Prozessausgang kam es zu einem kräftigen Einschlag in der Bilanz und Covenants konnten nicht eingehalten werden. Da drängen sich Engagements aktuell trotz der starken Kursverluste nicht auf. Wir behalten das Unternehmen dennoch als Kandidat für einen möglichen Turnaround auf unserer Watchlist.
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