Beim Tiefbauspezialisten Bauer läuft es nicht rund. In den vergangenen Jahren wurden mehrfach Finanzziele verfehlt – mit spürbaren Belastungen für das Eigenkapital. Die jüngst zugeflossenen frischen Mittel werden daher ausnahmslos zur Stabilisierung der Bilanz verwendet.
Demnach sind dem Unternehmen netto 100,8 Mio. Euro aus einer Kapitalerhöhung zugeflossen. Diese werden komplett zur Rückführung von Finanzverbindlichkeiten verwendet. Im Sommer hatte Bauer wegen des eingebrochenen Geschäfts mit Russland durch den Krieg in der Ukraine Wertberichtigungen auf die in Russland ansässigen Gesellschaften vorgenommen.
Im Dezember 2022 folgten weitere Abwertungen auf das Umlauf- und Anlagevermögen wegen des gestiegenen Zinsniveaus. Die daraufhin kommunizierten EBIT-Ziele lauteten -65 bis -90 Mio. Euro. Letzter Höhepunkt des Dramas: Zum 15. März 2023 folgte die Ablösung des Vorstandsvorsitzenden Michael Stomberg.
Bauer kämpft seit mehreren Jahren mit strukturellen Problemen. Möglicherweise markiert die jüngste Personalentscheidung einen Wendepunkt. Am 5. April veröffentlicht der Konzern seine Geschäftszahlen für 2022 (per 31.12.). Wir werden einen genauen Blick auf die Bilanz werfen. Trotz erfolgreich umgesetzter Kapitalerhöhung beobachten wir das Papier zunächst weiter und warten den Ausblick für 2023 ab.
(aktien-global, 17.03.2023, 12:00 Uhr)
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