Nach der EZB-Sause ist gestern wieder etwas mehr Nervosität an den Markt zurückgekehrt, die kleine Verkaufswelle hat besonders fundamental schwache Werte mitgerissen - wie QSC. Die Kernfrage bei dem Unternehmen ist, ob sich operativ bereits eine Trendwende abzeichnet. Nur dann besteht auf dem aktuellen Niveau Potenzial nach oben.
Um sich Luft zu verschaffen, könnte QSC sein DSL-Netz für Geschäftskunden an United Internet verkaufen. Dazu gab es zuletzt nichts Neues, das Thema dürfte wegen der schwierigen Lage des Unternehmens aber aktuell bleiben.
Letztlich wäre auch das nur Atempause, wenn dem Management nicht schnell die Wende im auserkorenen Kerngeschäft mit IT- und Clouddiensten gelingt. In einer aktuellen Analyse geht JPMorgan davon aus, dass im Schlussquartal 2014 zumindest eine Stabilisierung auf EBITDA-Basis gelungen ist. Das wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Trotzdem kann sich der Analyst nicht zu einer Kaufempfehlung durchringen, sondern bleibt bei Neutral - mit einem drastisch auf 1,90 Euro reduzierten Kursziel. Das dürfte auch daran liegen, dass die Verunsicherung nach zwei Gewinnwarnungen im letzten Jahr und plötzlichen Problemen trotz einer eigentlich dynamischen Marktentwicklung groß ist.
Insofern halten wir es im Moment eher für wahrscheinlich, dass das Januartief bei 1,63 Euro von den Anlegern noch einmal getestet wird. Das Risiko für Shortinvestments besteht vor allem darin, dass QSC überraschend schnell einen Verkauf des DSL-Netzes vermelden wird, wir stufen dieses Szenario aber als nicht sehr wahrscheinlich ein.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie von QSC noch einmal das Januartief testet, kann dafür ein Short-Hebelzertifikat der DZ-Bank mit einem Hebel von 2,6 nutzen. Die Barriere liegt bei 2,34 Euro.
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