Die Pläne der Hamburger Lloyd Fonds AG, sich durch die Einbringung der Schiffsanteile gegen die Ausgabe neuer Aktien als die erste börsennotierte Schifffahrts-AG zu positionieren, haben mit dem Verfehlen der nötigen Zustimmungsrate seitens der Kommanditisten der 11 Schiffs-KGs einen herben Rückschlag erlitten. Den dadurch ausgelösten Kurssturz sehen die Analysten von SRC Research allerdings als übertrieben an, sie verweisen in diesem Zusammenhang auf andere Möglichkeiten und empfehlen die Aktie bei reduziertem Kursziel weiter zum Kauf.
Die Lloyd Fonds AG habe in der Abstimmung über die Einbringung der 11 Schiffs-KGs bei einer hohen Beteiligung von 18.000 Kommanditisten zwar mehr als 50 Prozent Zustimmung erhalten, die für die Umsetzung des Konzepts notwendige Quote von 75 Prozent aber bei 10 Fonds verfehlt. Damit lasse sich der Plan des Managements in seiner ursprünglichen Form trotz des Vertrauens der Mehrheit der Kommanditisten nicht mehr durchsetzen.
SRC Research zeigt sich von diesen Plänen aber weiterhin überzeugt und verweist in diesem Zusammenhang auch auf die äußerst positive Reaktion des Kapitalmarkts auf die Ankündigung des Vorhabens am 6. Februar. Diese sehen die Analysten als ein klares Zeichen dafür, dass dieser Schritt ein tragfähiges Zukunftsmodell darstelle, stabile Erträge für die Aktionäre zu erwirtschaften und auszuschütten und die über Jahrzehnte erworbene Expertise in der globalen Schifffahrt einzusetzen.
Denkbar sei deswegen, dass Lloyd Fonds nach der ordentlichen HV im Juli einigen der elf Schiffs-KGs noch mal ein verbessertes Angebot vorlegen werde, vornehmlich den Containerschiffen. Denkbar sei ferner aber auch, dass man im Laufe des Jahres eine Barkapitalerhöhung durchführe und infolgedessen neue oder in Betrieb befindliche Schiffe von dritten Parteien in bar bzw. gemischt in bar und mit eigenen Aktien kaufe und somit ein stabiles Schiffs-Portfolio aufbaue. Der Weg, über die Schiffs-KGs zu gehen, sei eine Möglichkeit für das Unternehmen, aber nicht die einzige, so SRC Research.
Ihre Schätzungen haben die SRC-Analysten aber vorerst wieder auf eine "stand-alone" Lloyd Fonds AG ohne eigene Schiffe umgestellt und sehen auf dieser Basis die Lloyd Fonds AG in einer Größenordnung von 24 Mio. bis 26 Mio. Euro als fair bewertet an, was in etwa dem Ertragswertgutachten der WP-Gesellschaft RBS entspräche. Das Unternehmen habe erst vor wenigen Tagen das zweite positive Jahresergebnis hintereinander vermeldet.
Von daher wertet SRC Research den jüngsten Kurssturz um 28 Prozent auf unter 2,00 Euro als klar übertrieben und bestätigt deswegen die bisherige Kaufempfehlung mit dem Rating „Buy“. Das Kursziel von SRC Research liegt bei 2,70 Euro (bisher: 4,00 Euro).
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide)
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