Auf den ersten Blick mutet ein Investment bei Infineon fast absurd an. Das Unternehmen ist mit einem aktuellen KGV von 33 (Konsensschätzungen) optisch sehr hoch bewertet. Aber die Zahlen zum zweiten Quartal 2012/13 haben gezeigt, wie groß der Hebel ist, den schon ein etwas besserer Geschäftsverlauf auf die Resultate des Halbleiterherstellers ausübt.
Im Vorjahresvergleich sieht die Lage von Infineon immer noch mau aus. Binnen Jahresfrist reduzierte sich der Umsatz zwischen Januar und März um 7 Prozent auf 918 Mio. Euro, die operative Marge hat sich währenddessen von 14,6 auf 7,4 Prozent nahezu halbiert.
In Relation zum ersten Quartal (per Ende Dezember) sind damit allerdings deutliche Fortschritte erkennbar, die Erlöse erhöhten sich in Relation dazu um 8 Prozent und die Marge verbesserte sich um 2,2 Prozentpunkte.
Damit könnte Infineon die Talsohle durchschritten haben, schon im dritten Quartal soll bei den Erlösen die Milliardengrenze überschritten werden. Und das Unternehmen profitiert nun von dem im letzten Jahr eingeleiteten Sparprogramm, so dass die Marge dann auch wieder zweistellig sein könnte.
Doch das ist erst der Anfang: Kommt die Weltkonjunktur noch etwas besser in Schwung, sollten angesichts der gesunkenen Kostenbasis zumindest Quartalsüberschüsse wie zwischenzeitlich in 2011 möglich sein (rund 170 Mio. Euro). Damit würde das KGV auf knapp über 10 absinken – und die Aktie hätte noch Luft nach oben.
Auch der Chart sieht nun verheißungsvoll aus, Infineon hat seit Ende 2011 eine umgedrehte Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet. Mit einem Anstieg über 7 Euro wäre diese vollendet. Das Risiko bleibt dabei allerdings, dass die Konjunktur doch noch länger lahmt, als aktuell erhofft.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten