Der deutsche Halbleiterspezialist Infineon ist bei seinem neusten Amerika-Abenteurer einen wichtigen Schritt vorangekommen. Noch letzte Woche hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg verbreitet, dass die amerikanische Behörde für ausländische Investitionen in den Vereinigten Staaten (CFIUS) die geplante Übernahme des US-Halbleiterproduzenten Cypress Semiconductor ablehnen würde. Das hätte geheißen, dass Infineon ein zweites Mal angeblitzt wäre, nachdem man schon vor zwei Jahren die geplante Akquisition des Chipproduzenten Wolfspeed absagen musste.
Cypress stellt zwar vorrangig Chips für autonomes Fahren her, doch eben auch für militärische Anwendungen. Umso überraschender nun die Zustimmung des CFIUS. Was jetzt noch fehlt, ist die Zustimmung chinesischer Behörden, die sich bislang aber in Schweigen hüllen.
Die Übernahme von Cypress durch Infineon ist nicht ganz unumstritten. So beklagen sich immer wieder Aktionäre des deutschen Chipherstellers über den hohen Kaufpreis von rund 9 Mrd. Dollar. Es wäre auch die größte Übernahme in der 20-jährigen Firmengeschichte. Infineon verweist aber darauf, dass Cypress eine deutlich erweiterte Produktpalette, unter anderen nun auch Mikrocontroller und Komponenten für die Datenübertragung, ermöglicht.
An der Börse fand diese überraschende Zustimmung der Amerikaner jedenfalls positive Resonanz, auch wenn die Aktie von Infineon im gestrigen Tagesverlauf einen Großteil ihrer Gewinne wieder abgeben musste. Sollte es aber zu einer belastbaren Trendumkehr im Markt kommen, könnte Infineon hier sicherlich auch mit diesem Argument auftrumpfen. Die Aktie gehört daher auf die Watchlist.
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