Nach einem großen Rückschlag bei einem wichtigen Entwicklungsprojekt hatten wir uns im April in der Nebenwerte-Empfehlungsliste von Morphosys verabschiedet, die Aktie notierte damals knapp unter 44 Euro. Danach gab es eine Berg- und Talfahrt, die den Wert zwischenzeitlich bis auf 32,90 Euro hinabführte. Auf dem Niveau schlugen die Schnäppchenjäger zu und verhalfen der Aktie zu einer vielversprechenden Bodenbildung. Auch von fundamentaler Seite gab es zuletzt Neuigkeiten, die das Papier wieder interessant machen.
Morphosys hat sich auf die Entwicklung von Medikamenten auf Basis von Antikörpern spezialisiert, 27 verschiedenen Typen befinden sich aktuell in der klinischen Erprobung. Um die Kosten überschaubar zu halten, werden die meisten Projekte zusammen mit Partnern durchgeführt, zur Kundenliste zählt nahezu das gesamte Who-is-who der Pharmabranche. Spannend wird es vor allem, wenn die Wirkstoffentwicklung in die dritte und letzte klinische Phase vor der Zulassung eintritt. Mit erfolgreichen Ergebnissen in diesem Stadium steigt die Wahrscheinlichkeit eines Markteintritts auf mehr als 70 % – und dann winken kontinuierliche Millionenerlöse aus der Vermarktung.
In den letzten zwei Jahren hat Morphosys zu drei Wirkstoffen – Gantenerumab (Alzheimer), Bimagrumab (Muskelschwund) und Guselkumab (Schuppenflechte) –Resultate der dritten klinischen Testphase präsentiert. Die Ergebnisse der beiden erst genannten Therapeutika, veröffentlicht im Dezember 2014 sowie im April 2016, enttäuschten und führten jeweils zu einem starken Verkaufsdruck an der Börse. Guselkumab scheint sich hingegen besser zu schlagen. Die Anfang Oktober vorgelegten Studienergebnisse zur Behandlung von Schuppenflechte waren sehr überzeugend und könnten zur Zulassung, vermutlich in 2018, führen. Morphosys würde in dem Fall eine jährliche Umsatzbeteiligung in Millionenhöhe winken.
Wer in Morphosys investiert, braucht starke Nerven, Rückschläge gehören zum Geschäftsmodell dazu. Mit dem jüngsten Erfolg in einer Phase-III-Studie ist die…
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