Überraschend schnell hat sich die Aktie von Morphosys wieder gefangen, nachdem eine Zielverfehlung bei einem wichtigen Wirkstoffkandidaten für einen kräftigen Dämpfer gesorgt hatte. Die Kernfrage ist nun, ob es sich bei den Rückschlägen um Ausreißer oder einen Trend handelt.
Für Morphosys geht es langsam in die entscheidende Phase. Mehrere Wirkstoffe nähern sich dem Ende der klinischen Tests, mit einem erfolgreichen Abschluss winken die Zulassung und dann die Realisierung des - zum Teil sehr hohen - Erlöspotenzials.
Leider ist auch im fortgeschrittenen klinischen Teststadium das Risiko von Fehlschlägen immer noch sehr hoch. In jüngerer Zeit musste Morphosys das gleich drei Mal feststellen, im Dezember 2014, im März 2015 - und in der letzten Woche.
Das Präparat Bimagrumab, das u.a. zur Behandlung von Muskelschwäche eingesetzt werden soll, hat den „primären Endpunkt“, also das wesentliche Ziel der Studie, nicht erreicht. Damit ist eine Zulassung in der getesteten Indikation sehr unwahrscheinlich geworden.
Die Analysten rätseln nach dem dritten großen Rückschlag nun, ob die Pipeline von Morphosys generell neu bewertet werden muss, oder ob es sich um normale Fehlschläge handelt, die von Fortschritten bei anderen Wirkstoffen kompensiert werden. Zu ersterer Position scheint Independent Research zu tendieren, die das Kursziel auf nur noch 48 Euro und das Votum auf Halten gesenkt haben. ODDO Seydler (60 Euro) und die Deutsche Bank (78 Euro) bleiben optimistischer und betonen das Potenzial, auch wenn die Kursziele ebenfalls abgesenkt wurden.
Letztlich wurde bei Morphosys mit dem Absturz der Aktie seit Ende 2014 schon ein gewisser Misserfolg eingepreist. Die nächsten Monate werden zeigen, ob das Unternehmen per Saldo mehr Fortschritte als Rückschläge präsentieren kann, dann bestünde in jedem Fall Luft nach oben.
Die Aktie ist damit hochspekulativ, wir würden im Moment noch abwarten und eher ein Wiedereinstieg bei einer marktbedingten Schwäche mit Abgreiflimits knapp über 40 Euro versuchen.
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