Keine Frage, die Kassen von Morphosys sind prall gefüllt, nachdem das Unternehmen im Januar für 53 Mio. Euro die F&E-Sparte AbD Serotec an den Bio-Rad-Konzern verkauft hat. Damit kann sich die Gesellschaft noch stärker als bislang auf die Weiterentwicklung von Wirkstoffkandidaten zu marktfähigen Medikamenten konzentrieren.
Die Pipeline ist hier prall gefüllt, mehr als 70 Präparate auf Antikörper-Basis befinden sich in der Erforschung. Und das Management konstatiert für 2012 sehr gute Fortschritte, die im langwierigen Prozess der klinischen Erprobung gemacht wurden.
Das hat der Aktie zuletzt wieder etwas Rückenwind gegeben, nachdem sie Ende Februar eingebrochen war. Ursächlich dafür waren Gewinnmitnahmen nach der vorherigen steilen Rally, ausgelöst u.a. durch skeptische Analystenstimmen (Commerzbank: „Hold“ - aktuell „kein Aufwärtspotenzial“).
In der Tat ist das Unternehmen hoch bewertet, einer Marktkapitalisierung von derzeit 770 Mio. Euro stehen für 2013 prognostizierte Erlöse von 48 bis 52 Mio. Euro gegenüber, das EBIT (ohne Einmalzahlungen aus Auslizenzierungen etc.) soll mit -18 bis -22 Mio. Euro tiefrot ausfallen. Allerdings sind solche Daten für ein Unternehmen mit einem Schwerpunkt auf der Medikamententwicklung wenig aussagekräftig.
Die Aktie ist vielmehr eine Wette darauf, dass aus mehreren Wirkstoffkandidaten Medikamente mit hohem Ertragspotenzial werden. Solange der Newsflow dabei positiv bleibt, kann sich auch der übergeordnete Aufwärtstrend fortsetzen. Gegen das Risiko von größeren operativen Rückschlägen, die zu einer Ernüchterung der Anleger führen könnten, sollte man sich aber mit einem Stopp-Kurs absichern.
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