Infineon hat einen phantastischen Lauf - aber die Krux der Halbleiterbranche ist, dass dieser meist dann endet, wenn es am schönsten ist. Ob bei Infineon dieser Zeitpunkt jetzt erreicht wurde, ist noch umstritten - drei Indizien sprechen allerdings dafür.
Der Umsatz wächst um fast 10 Prozent zum Vorjahr, das operative Ergebnis sogar um 45 Prozent. Die Marge nähert sich mit 15,3 Prozent langsam wieder Spitzenwerten.
Doch genau das treibt Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn, denn nach Spitzenresultaten kam es in der Vergangenheit regelmäßig zur zyklischen Abkühlung. Noch sind operativ bei Infineon keine Anzeichen zu erkennen, Warnsignale gibt es aber dennoch.
Da wäre zum einen der Chart, der Aufwärtstrend der letzten anderthalb Jahre wurde gebrochen. Mit dem jüngsten Rückschlag droht nun sogar eine Topformation in Form einer Schulter-Kopf-Schulter.
Das allein reicht sicher nicht aus für größere Sorgen, würde das Management diese nicht noch anfachen - mit den Akquisitionsaktivitäten. Infineon hat sich gerade zu einer teuren Großakquisition eines amerikanischen Konkurrenten durchgerungen - und bei Zukäufen in der Vergangenheit unter Timinggesichtspunkten ein eher unglückliches Händchen bewiesen.
Und das könnte auch dieses Mal wieder zutreffen, zumindest war der Auftragseingang in der Halbleiterbranche im zweiten Quartal bereits unerwartet schwach. Der Philadelphia Semiconductor Index, ein wichtiger Gradmesser für den Zustand der Industrie, hat infolgedessen in den letzten Monaten ein mustergültiges Doppeltop ausgebildet.
Grund genug, bei Infineon nach der kräftigen Kurserholung der letzten Wochen erst mal wieder auf fallende Kurse zu setzen.
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