Die Absatzzahlen von Apple im zweiten Quartal 2012/13 waren besser als erwartet. Vom iPhone wurden 37,4 Mio. Stück verkauft, erwartet hatten die Analysten nur 36 Mio. Und das iPad ging 19,5 Mio. Euro mal über die Ladentheke und damit 1,2 Mio. mal mehr als im Vorfeld geschätzt. Das hat der arg gebeutelten Aktie zuletzt etwas Auftrieb verliehen.
Das kann aber nicht überdecken, dass das Unternehmen vor großen Problemen steht. Das fängt mit den Margen an, die sich im Sinkflug befinden. Trotz eines Umsatzwachstums von 11 Prozent auf 43,6 Mrd. US-Dollar reduzierte sich der Gewinn um 18 Prozent auf 9,5 Mrd. US-Dollar.
Und das könnte erst der Anfang sein, denn die Konkurrenz nimmt Apple kräftig in die Zange. Im Gegensatz zu den Amerikanern bedient Samsung den Markt auch mit günstigen Einstiegsvarianten - und steigert so nicht nur den Absatz wesentlich kräftiger als Apple, sondern auch den Gewinn. Darüber hinaus kämpfen der chinesische Anbieter Huawei, LG aus Südkorea oder auch Nokia vehement um Marktanteile.
Apple wird wohl mit einer günstigen Variante des iPhones kontern - was das Margenproblem aber noch vergrößern könnte, denn eine teilweise Kannibalisierung des Flaggschiff-Produkts scheint nicht ausgeschlossen.
Die einzige Lösung aus dem Dilemma scheint die Präsentation einer neuen, bahnbrechenden Produktinnovation zu sein. Ob das Unternehmen auch ohne Steve Jobs die Kraft für eine Revolution hat, muss es in diesem Jahr noch unter Beweis stellen.
Bei der Aktie steht in jedem Fall die Entscheidungsschlacht noch aus, trotz der jüngsten Erholung ist der seit dem letzten September ausgebildete steile Abwärtstrend intakt. Nur, wenn dieser gebrochen wird, scheint Apple unter charttechnischen Gesichtspunkten wieder für ein mittelfristiges Longinvestment interessant.
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