Nach Darstellung von SMC-Research habe bei der clearvise AG ein schwaches Windaufkommen in 2021 zu einem Produktionsrückgang geführt, was durch gestiegene Strompreise aber teilweise kompensiert wurde. In 2022 wird das Unternehmen nach Einschätzung von SMC-Analyst Holger Steffen von dem Ausbau des Portfolios, insbesondere im Photovoltaikbereich, und dem hohen Strompreisniveau deutlich profitieren, was zu einer leichten Erhöhung des Kursziels geführt hat.
Laut SMC-Research habe clearvise im letzten Geschäftsjahr die ursprünglich kommunizierten Bandbreiten für die Produktion, die Erlöse und die Ertragskennziffern nicht erreichen können, da das Windaufkommen sehr schwach ausgefallen sei. Am Ende sei die Stromproduktion um 14 Prozent auf 366,5 GWh zurückgegangen. Der Umsatz sei aber nicht ganz so stark gesunken – sondern lediglich um 9,8 Prozent auf 32,9 Mio. Euro – da das Unternehmen von den deutlich gestiegenen Strompreisen profitiert habe. Daher sei auch das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA mit 22,6 Mio. Euro (-17,3 Prozent) weniger stark zurückgegangen, als es das Management Ende November in einem vorsichtigen Prognose-Update (20,2 bis 20,5 Mio. Euro) wegen des niedrigen Windaufkommens in Aussicht gestellt gehabt habe.
Für das laufende Jahr zeichnen sich nach Ansicht der Analysten deutliche Zuwächse ab. In den ersten Monaten habe das Portfolio bereits von knapp 200 auf mehr als 300 MW/MWp ausgebaut werden können, gleichzeitig sei die Sonneneinstrahlung im ersten Quartal in Summe vorteilhaft gewesen. Dies habe zu einem Produktionswachstum um 16 Prozent auf 125,4 GWh geführt, was in Kombination mit den hohen Strompreisen in eine Steigerung der Erlöse um 30 Prozent auf 11,6 Mio. Euro habe umgemünzt werden können. Für das Gesamtjahr strebe das Management nun eine Steigerung der Produktion um 31 bis 47 Prozent auf 480 bis 540 GWh an und wolle auf dieser Basis die Erlöse um 22 bis 37 Prozent auf 40 bis 45 Mio. Euro und das EBITDA um 28 bis 47 Prozent auf 28 bis 32 Mio. Euro steigern.
Die bisherigen Schätzungen der Analysten für 2022 lagen jeweils in etwas in der Mitte dieser Spannen. Wegen der positiven Entwicklung im ersten Quartal und des anhaltend hohen Strompreisniveaus erwarten sie nun aber Ergebnisse eher am oberen Ende der Prognosebandbreiten und haben ihre Taxe für 2022 – und auch für 2023 – angehoben. Das von ihnen modellierte Expansionsszenario für den Kapazitätsausbau haben sie hingegen unverändert gelassen. Wie vom Management anvisiert, rechnen die Analysten mit einem Ausbau des Portfolios auf mehr als 750 MW/MWp bis Ende 2025 (zuzüglich einer weiteren Pipeline von 250 MW/MWp).
Mit der Anhebung der Schätzungen ist ihr Kursziel leicht, von 3,90 auf 4,00 Euro je Aktie, gestiegen. Nach ihrer Einschätzung biete die durchdachte Wachstumsstrategie, für die die Analysten gute Umsetzungschancen sehen, ein erhebliches Kurspotenzial.
Etwas geschmälert werden könnte ihr Kursziel künftig allerdings, wenn sich der Zinsanstieg fortsetze. Der von ihnen im Modell unterstellte Durchschnittswert für die Umlaufrendite in Höhe von 1,0 Prozent sei inzwischen minimal übertroffen worden (1,1 Prozent). Sofern sich dieser Trend fortsetze, werden die Analysten auch den Basiszins in ihrem Modell anheben, was ceteris paribus die Diskontierung künftiger Cashflows verstärke.
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide, 09.06.2022 um 10:34 Uhr)
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Die dieser Zusammenfassung zugrundeliegende Finanzanalyse wurde am 09.06.2022 um 8:40 Uhr fertiggestellt und am 09.06.2022 um 9:30 Uhr von sc-consult GmbH (SMC-Research) erstmals veröffentlicht.
Sie kann unter der folgenden Adresse eingesehen werden: http://www.smc-research.com/wp-content/uploads/2022/06/2022-06-09-SMC-Update-clearvise_frei.pdf
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