Argentinien zählt zu den am stärksten wachsenden Ländern in Südamerika, die BIP-Steigerung im zweiten Quartal liegt bei beeindruckenden 9,1 Prozent. Gleichzeitig wächst auch das Misstrauen, dass dem Wirtschaftswunder entgegen schlägt.
Argentinien befindet sich in einem Wirtschaftsboom, das ist weitgehend unbestritten. Dessen Ausmaß wird aber durch die offiziellen Zahlen überzeichnet, da der Staat die Inflationszahlen aus Sicht der meisten Analysten fälscht. Während nach Regierungsangaben im Moment 9,7 Prozent angegeben werden, sehen die Beobachter die Preissteigerungsrate bei mehr als 20 Prozent. Das relativiert natürlich auch die BIP-Steigerung und lenkt den Blick auf ungesunde Determinanten des Booms. So läuft zwar das Exportgeschäft gut, gleichzeitig wird das Wachstum aber durch hohe Staatsausgaben und zweistellige Lohnsteigerungen angefeuert. Die Verbraucher kaufen im Moment kräftig langlebige Wirtschaftsgüter wie Autos oder Elektroprodukte, auch als Absicherung gegen die hohe Inflation. Ein Modell, das nicht ewig funktionieren wird.
(September 2011)
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