Der chinesische Hang Seng China Enterprises Index stand in den letzten Monaten mächtig unter Druck. Die Investoren plagte Sorge um Probleme mit faulen Krediten und eine nachlassende Wachstumsdynamik im Reich der Mitte. Obwohl die neusten Daten einen Abschwung in China bestätigen, konnte der HSCEI Mitte der Woche dann aber an einem einzigen Tag um mehr als 8 Prozent zulegen.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex für November (es gibt noch eine Konkurrenz-Version von HSBC) ist von 50,4 auf 49,0 Punkte gefallen, was in etwa mit einem BIP-Wachstum von nur noch 8 Prozent korrespondiert. Das hätte die Aktien vermutlich weiter nach unten getrieben, wenn nicht prompt der Konter der Zentralbank gefolgt wäre. Diese hat völlig überraschend und trotz einer immer noch hohen Inflation den Mindestreservesatz für die Banken um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Mit dieser Kehrtwende in der Geldpolitik wird signalisiert, dass nicht mehr die Teuerung die größte Sorge der Regierung ist, sondern jetzt wieder der Fokus auf das Wachstum gerichtet wird. Mittel- und langfristig scheint das eine riskante Strategie – kurzfristig aber freut es die Aktionäre, wie es der Kurssprung des HSCEI verdeutlicht.
(Dezember 2011)
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