Die Politelite in Peking sorgt sich nicht nur über die abnehmende wirtschaftliche Dynamik im Reich der Mitte, auch sinkende Börsenkurse gelten mittlerweile als unerwünscht. Nun wird dagegengehalten – mit allen Mitteln, aber bislang geringem Erfolg.
Die erste Stützungsaktion für den Kapitalmarkt zielte im Oktober auf die Großbanken des Landes, deren Aktien zuvor monatelang unter Druck standen. Sorgen um steigende Kreditausfälle nach dem Kreditboom in den Jahren 2009/10 versuchte die Politik durch den Kauf von Anteilsscheinen über den milliardenschweren Staatsfonds zu zerstreuen. Als zweiter Mosaikstein im Masterplan darf dann die geldpolitische Wende im November gelten, als der Mindestreservesatz der Banken nach diversen Straffungen völlig überraschend um 0,5 Prozentpunkte gesenkt wurde. Und auch für den letzten Monat des Jahres hatte die Führung noch ein Bonbon parat, jetzt wird der inländische Aktienmarkt für Pensionsfonds, staatliche Immobilienfonds und ausländische Akteure stärker geöffnet – in der Hoffnung auf eine steigende Nachfrage nach chinesischen Werten. Sollte auch diese Initiative verpuffen, kann man sich sicher sein, dass im Jahr 2012 weitere folgen werden, denn Peking überlässt nichts dem Zufall.
(Dezember 2011)
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