Die Wirtschaft im Reich der Mitte kann bislang trotz einer deutlichen Abkühlung auf dem Immobilienmarkt einen Absturz vermeiden. Sollte das Tempo des Preisverfalls bei Häusern zu schnell werden, wird die Zentralregierung gegensteuern.
Die meisten Analysten gehen für 2012 von einem „Soft landing“ der chinesischen Wirtschaft aus. Das heißt, dass die für den Erhalt des sozialen Friedens kritische Wachstumsrate von 7 bis 8 Prozent – unterhalb steigt die Arbeitslosigkeit in den Städten wegen der Landflucht stark an – überschritten werden sollte. Im Zweifelsfall wird die Zentralregierung ein neues Investitionsprogramm starten, denn die Abwärtsrisiken sind nicht unerheblich. Einerseits ist das Wachstum der Exporte seit dem August wegen der Schwäche der europäischen Wirtschaft zum Erliegen gekommen. Andererseits kühlt sich der Immobilienmarkt in China stark ab, die Mehrheit der Experten, die an einer Reuters-Umfrage teilgenommen hat, erwartet einen Preisrückgang um 10 bis 20 Prozent. Aber auch hier wird die Regierung regulativ eingreifen, wenn die Entwicklung aus dem Ruder läuft. Wie lange das Spiel mit der zentralen Steuerung der gesamten Ökonomie noch gut geht, kann aktuell aber niemand seriös prognostizieren.
(Februar 2012)