Pakistan steuert möglicherweie auf eine Krise zu. Nach einer aktuellen Analyse des IWF geht das Wirtschaftswachstum zurück, das Staatsdefizit ist derweil gefährlich hoch. Angesichts einer fragilen politischen Lage könnte das zu größeren Turbulenzen führen.
Politisch ist Pakistan ein Pulverfass, im Spannungsfeld zwischen einer in weiten Teilen korruptionsverdächtigen politischen Kaste und einem Militär mit Herrschaftsanspruch können sich zivile Regierungen selten für eine volle Amtszeit halten. Für zusätzlichen Sprengstoff, insbesondere in der Beziehung mit dem Bündnispartner USA, sorgt der Geheimdienst ISI, dem vorgeworfen wird, verdeckt die Taliban zu unterstützen. Die so ohnehin vorhandene Instabilität könnte durch die aktuelle Wirtschaftsentwicklung noch verstärkt werden. Denn das Wachstum in Pakistan nimmt ab, der IWF rechnet in der Fiskalperiode 2011/12 nur noch mit einer BIP-Steigerungsrate von 2,6 Prozent, während die Regierung mit 4,2 Prozent kalkuliert. Das untergräbt die Solidität des Staatshaushaltes weiter, das Defizit könnte von 5,9 auf 6,5 Prozent des BIP ansteigen. Zusammen mit dem chronischen Leistungsbilanzdefizit und einer zweistelligen Inflation steigt damit das Risiko, dass sich die ausländischen Investoren von Pakistan abwenden.
(Oktober 2011)
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