Die verheerende Überflutung Bangkoks, die kein Ende nimmt und wegen heftiger Regenfälle bis in das nächste Jahr dauern könnte, belastet zunehmend die thailändische Wirtschaft. Analysten haben die Wachstumsprognosen für 2011 und 2012 zurückgenommen und setzen auf eine stimulierende Zinssenkung.
Die Wirtschaftszentren von Bangkok sind von den Fluten weitgehend verschont geblieben – trotzdem zeichnen sich die negativen Auswirkungen der Überschwemmungskatastrophe immer deutlicher ab. Barclays Capital hat die Prognose für die BIP-Steigerung im laufenden und im nächsten Jahr auf 2,4 Prozent (zuvor 2,9 Prozent) und 4,5 Prozent (zuvor 5,1 Prozent) abgesenkt und rechnet mit Kosten 300 bis 400 Mrd. THB für die Beseitigung der Katastrophenfolgen. Auch die Regierung steht unter Druck, denn in den betroffenen Stadtgebieten wächst der Unmut, da die Bewohner ihre Viertel als Opfer zum Schutz des (Wirtschafts-) Zentrums sehen. Von einigen Parlamentariern der Regierungspartei wird nun sogar ernsthaft erwogen, die Hauptstadt des Landes, die wegen der exzessiven Grundwassernutzung seit langem unter Bodenabsenkungen leidet, zu verlegen. Dass dieser verwegene Plan umgesetzt wird, halten wir für wenig wahrscheinlich. Dennoch könnte die Flut im Nachgang die Investitionen stimulieren, und auch von der Notenbank wird eine Unterstützung in Form einer Zinssenkung um bis zu 50 Basispunkte erwartet.
(November 2011)
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