Nach einer tiefen Krise hat die Wirtschaft von Litauen erst Ende letzten Jahres richtig Fahrt aufgenommen, zuletzt lag das BIP-Wachstum bei beeindruckenden 6,3 Prozent. Jetzt dürfte aber die Exportdynamik abnehmen und damit ein wichtiger Motor des Aufschwungs ins Stottern geraten.
Von Mitte 2009 bis August 2011 haben die Ausfuhren Litauens um fast 80 Prozent auf 6 Mrd. LTL zugelegt und hatten damit wesentlichen Anteil an dem Revival der Volkswirtschaft, die unter den Nachwirkungen der Konsumexzesse aus dem letzten Boom lange leiden musste. Nun scheint aber ein selbstragender Aufschwung in Gang gekommen zu sein, nach einer BIP-Steigerung von 6,3 Prozent im zweiten Quartal signalisiert die Entwicklung der Industrie, deren Output im September um 8,3 Prozent über dem Vorjahr lag, auch für den jüngsten Dreimonatszeitraum ein hohes Wachstum. Eine positive Binnendynamik wird Litauen nun aber auch dringend brauchen, denn das Land kommt gleich von zwei Seiten unter Druck. Einerseits zeichnet sich in Westeuropa wegen der Sparzwänge eine Rezession ab, andererseits haben die Währungen von Russland, Polen und Weißrussland zuletzt deutlich abgewertet, was die Absatzchancen für litauische Produkte schmälert. In Weißrussland droht aktuell sogar ein Staatsbankrott, was bei Unternehmen aus dem Baltikum zu Zahlungsausfällen führen könnte.
(Oktober 2011)
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