Als einziges EU-Land konnte Polen in der Finanzkrise eine Rezession vermeiden, auch im Anschluss ist das Wachstum vergleichsweise hoch ausgefallen. Nun mehren sich aber die Zeichen für eine Abschwächung.
Das Geschäftsklima in Polen befindet sich seit Monaten im Sinkflug, und nun zeigt auch die Industrieproduktion Schwächesignale. Im Juni hat sich die Expansion rapide verlangsamt, von zuvor 7,7 auf nur noch 2,0 Prozent. Die Zahl der Neuaufträge ist dabei so stark eingebrochen wie zuletzt im Oktober vor zwei Jahren. Offensichtlich hinterlassen die Turbulenzen in Westeuropa, der wichtigsten Absatzregion für Polen, Spuren in der Wirtschaftsdynamik. Der Aktienmarkt konnte sich daher den internationalen Turbulenzen nicht entziehen und büßte in der ersten Augusthälfte zwischenzeitlich mehr als 20 Prozent ein. Dies führte sogar zu einer Urlaubsunterbrechung des Finanzministers, der nach einer Sitzung mit Premier Tusk versicherte, dass sich die Regierung um eine Stützung des Finanzsektors bemühen werde.
(August 2011)
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