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CeWe Color: Totgesagte leben länger

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Noch vor einigen Jahren sah es so aus, als ob die „digitale Revolution“ dem Fotodienstleister Cewe Color die wirtschaftlichen Grundlagen entzieht. Doch das Management hat es bislang meisterlich verstanden, auf sich drastisch verändernde Marktbedingungen die richtigen Antworten zu geben. Aktuell steht das Unternehmen besser denn je da. Nachdem wir der Aktie in der letzten Ausgabe technisches Potenzial bescheinigt haben, sollen nun die fundamentalen Aussichten beleuchtet werden.

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Zweimal schon musste sich Cewe Color praktisch neu erfinden, um zur heutigen Stärke zu gelangen. Noch zur Jahrtausendwende als Entwickler analoger Fotos aufgestellt, drohte der Siegeszug der Digitalfotografie das Unternehmen vom Markt zu fegen. Doch die Oldenburger nutzten ihre gute Vernetzung (mit über 33.000 Handelspartnern in 24 europäischen Ländern) und positionierten sich schnell als führender Anbieter von Papierabzügen für Digitalfotos. Aber auch das war nur eine Übergangsstation, denn mit dem Aufkommen leistungsstarker Fotodrucker sowie elektronischer Wiedergabemedien wie Smart­phones und Tablets begann die Nachfrage nach schlichten Papierfotos wieder zu bröckeln. Erneut reagierte das Management entschlossen und konzentrierte das Geschäft fortan auf margenstarke Mehrwertprodukte.

Zum entscheidenden Wachstumstreiber der Gruppe mauserte sich seither das sog. Fotobuch, ein hochwertiges Buch in verschiedenen Größen und Ausfertigungen, das Kunden vorzugsweise über das Internet mit ihren Digitalfotos bestücken können und dann als fertig bedrucktes Fotoalbum erhalten. 2005 eingeführt, lieferte Cewe Color im letzten Jahr bereits 5,6 Mio. Fotobücher aus und erwirtschaftet damit einen Großteil der Erlöse des heutigen Kerngeschäfts „Fotofinishing“. Ergänzt wird das Segment, das derzeit rd. zwei Drittel der Gesamterlöse und nahezu das gesamte EBIT des Konzerns erwirtschaftet, durch weitere personalisierte Produkte wie Grußkarten oder neuerdings auch Kalender und Handyhüllen. Hinzu kommen – in abnehmendem Umfang – die klassischen Papierabzüge von Digital- und Analogfotos.

Quasi synergetisch dazu wird seit zwei Jahren das neue Geschäftsfeld „Online Druck“ betrieben. Hier werden digitale Druckerzeugnisse für gewerbliche Kunden wie Flyer oder Visitenkarten angeboten und damit die ohnehin vorhandenen Druckkapazitäten besser ausgelastet. Durch die Übernahme der Dresdner Saxoprint hat das Segment Anfang letzten Jahres eine deutliche Aufwertung erfahren, da nun auch größere Auflagen im Offsetdruck produziert werden können. Dadurch soll der Bereich 2013 schon gut 10 % zum Gesamtumsatz beitragen. Als drittes Geschäftsfeld und Relikt früherer Zeiten betreibt Cewe Color schließlich noch den klassischen Einzelhandel mit Fotohardware (Kameras, Objektive etc.), allerdings nicht in Deutschland, sondern über rd. 190 Filialen in Norwegen, Schweden, Polen, Tschechien und der Slowakei.

Der Aufschwung der letzten Jahre ist aber vor allem mit dem Erfolg der höherwertigen Mehrwertprodukte verknüpft, wie ein Blick ins Zahlenwerk belegt. Obwohl die Anzahl der insgesamt produzierten Fotos im letzten Jahrzehnt kontinuierlich zurückging und 2012 mit 2,5 Mrd. Stück fast um 30 % unter dem Wert von 2003 lag, nimmt der Umsatz seit 2006 wieder stetig zu. 2012 wurde mit Einnahmen von 503 Mio. Euro (+7,3 %) erstmals die Halbmilliarden-Marke geknackt, was umso bemerkenswerter ist, als mit der Schlecker-Insolvenz ein wichtiger Handelspartner wegbrach. Auch der Nettogewinn markierte im abgelaufenen Jahr eine neue Bestmarke von 18,8 Mio. Euro, mehr als dreimal so viel wie noch vor fünf Jahren.

Und im ersten Quartal 2013 hat sich dieser Trend mit einem Umsatzplus von 11,6 % auf 106,6 Mio. Euro nahtlos fortgesetzt. Dass das Quartals-EBIT dabei mit -6,4 Mio. Euro (Vorjahr: -6,8 Mio.) deutlich in der Verlustzone blieb, ist nicht weiter besorgniserregend, sondern eine Folge der neuen Produktmixes. Da die wichtigsten Umsatzträger des Konzerns Geschenkartikel-Charak­ter haben, verdient Cewe Color mittlerweile über 90 % seines Jahresgewinns erst im vierten Quartal.

Für das Gesamtjahr hat der Vorstand aufgrund der konjunkturellen Unsicherheiten bislang nur Prognosekorridore ausgegeben, die aber zumindest im Mittel einen Umsatz- und EBIT-Anstieg von 3 bis 4 % vorsehen. Daraus ergibt sich für 2013 ein KGV von rd. 12, was optisch zwar kein Schnäppchen mehr darstellt, aber durchaus Reserven birgt – vor allem deshalb, weil die Umsatzrendite von derzeit rd. 4 % noch deutlich Luft nach oben hat. Denn zum einen…

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