Im Solarmarkt rollt die Konsolidierungswelle, Kostendegressionsvorteile dürften künftig eine zentrale Rolle spielen, um rentabel zu wirtschaften. Solarworld könnte den Versuch starten, noch mehr auf Größe zu setzen, um die Wende zu erzwingen. Eine riskante Strategie, aber ohne Alternative.
Solarworld hat wohl die Fühler nach dem ehemaligen Ersol-Werk ausgestreckt, das von Bosch aufgerüstet wurde und dennoch hohe Verluste erwirtschaftete. Oder gerade deswegen, denn die Anlage von Bosch gilt als überautomatisiert, hohe Abschreibungen auf das installierte Equipment lasteten auf dem Ergebnis.
Würde Solarworld nun zu einem symbolischen Preis einsteigen, würde das die Überlebenschancen möglicherweise verbessern. Die eigene Marktposition wäre spürbar gestärkt, so dass man Zuliefern eventuell weitere Zugeständnisse abtrotzen könnte.
Ob das ausreicht, um letztlich als Photovoltaikunternehmen auch im Hochlohnland Deutschland profitabel zu wirtschaften - im Bereich der Commodity-Produktion sind die Unternehmen hierzulande in der Regel nicht konkurrenzfähig -, steht noch in den Sternen. Indes sind für Solarworld kaum strategische Alternativen ersichtlich.
Trotzdem sollte man sich zum jetzigen Zeitpunkt davor hüten, bei der Aktie einzusteigen. Denn das Papier ist nach wie vor massiv überbewertet. Erst nach dem Vollzug des Kapitalschnitts gehört Solarworld zumindest auf die Watchlist.
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