Die Aktie von Solarworld nähert sich, immer wieder unterbrochen von kurzfristigen Spekulationswellen, unaufhaltsam ihrem fairen Wert. Der dürfte noch deutlich unter dem aktuellen Kurs liegen.
Die Marktkapitalisierung von Solarworld liegt immer noch über 50 Mio. Euro. Die Besitzer der Aktien werden aber, falls die Restrukturierung gelingt, nur noch 5 Prozent vom Unternehmen halten, damit beträgt der hypothetische Gesamtwert des Konzerns aktuell immer noch über 1 Mrd. Euro.
Viel zu viel für den taumelnden Photovoltaikpionier, der ja nicht nur unter der hohen Schuldenlast leidet, sondern auch operativ Defizite einfährt. Analysten hielten in ihren letzten Studien zwischen 0,08 und 0,22 Euro je Aktie für angemessen - das dürfte zumindest näher am fairen Wert liegen als der aktuelle Börsenkurs.
Zumal ein erfolgreicher Abschluss der Restrukturierung noch nicht einmal sicher ist, Gläubiger und Aktionäre müssen im August erst noch final zustimmen, solange muss auch noch ein gewisses Insolvenzrisiko beachtet werden.
Und die Hilfe von Seiten der EU ist wie von uns erwartet ausgeblieben, die Kommission hat sich mit China auf einen Kompromiss geeinigt, der für kaum Entlastung sorgt. Für chinesische Konzerne wurden ein hohes maximales Exportvolumen und ein Mindestpreis festgelegt, letzterer liegt aber auf dem derzeitigen Niveau und bringt den Anbietern auf dem Kontinent nicht den erhofften Spielraum. Nicht von ungefähr will die von Solarworld mit gegründete Initiative ProSun gegen den Deal klagen - das spricht Bände.
Auch auf dem deutlich reduzierten Kursniveau ist Solarworld deswegen im Moment kein Kauf.
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