Solarworld scheint gerettet, so sind zumindest die Nachrichten der letzten Woche zu deuten. Doch für die freien Aktionäre sieht es nicht gut aus, sie dürften der Leidtragende in dem Kuhhandel werden.
Der Kapitalschnitt bei Solarworld wird radikal ausfallen, um 95 Prozent soll das Eigenkapital herabgesetzt werden. Erst danach folgt die angestrebte Umwandlung von 60 Prozent der Schulden in Aktien, wenn die Gläubigerversammlungen zustimmen.
Damit bleibt nur noch ein kleiner Bruchteil für die bisherigen Aktionäre übrig - auch für Vorstandschef Asbeck, der bislang 28 Prozent vom Unternehmen besessen hat.
Doch es gibt ein Hintertürchen, Asbeck hat eine Kapitalspritze zugesagt und kann so seinen Anteil nach dem Schuldenschnitt deutlich erhöhen - eine Chance, die den freien Aktionären wohl verwehrt bleibt. Zusätzlich dürfte nach jüngsten Verlautbarungen als Co-Investor auch Qatar Solar Technologies zu Hilfe eilen und so die Anteilsquoten weiter verwässern.
Sollten Asbeck und den Arabern Sonderkonditionen geboten werden, etwa in Form eines hohen Abschlags, dürften vor allem die Free-Float-Aktionäre unter dem Deal leiden. Aktuell wird Solarworld noch mit 76 Mio. Euro bewertet. Ob die künftige Beteiligung der Altaktionäre an dem finanziell restrukturierten Konzern nach dem drastischen Kapitalschnitt diese Summe noch rechtfertig, muss bezweifelt werden.
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