Von Solarworld gibt es weiterhin keine Neuigkeiten zur geplanten Restrukturierung der Verbindlichkeiten. Das macht die Aktionäre nervös und ließ den Kurs kürzlich wieder unter die Marke von einem Euro absacken. Derweil zeigt sich, dass auch die Konkurrenz unter starkem Druck steht.
So ist mit Suntech Power nun auch ein Schwergewicht der Branche aus China insolvent, darüber hinaus hat Bosch seinen Rückzug aus dem Sektor bis 2014 angekündigt. Dies wird aber kurzfristig keinesfalls zu einer Entschärfung des ruinösen Wettbewerbs führen. Denn Bosch betreibt die Sparte zunächst weiter, um sie zu verkaufen, und bei den Chinesen arbeitet die lokale Politik an einer Auffanglösung.
Solarworld braucht also einen langen Atem, um von dem Bereinigungsprozess in der Branche – und möglichen Strafzöllen gegen chinesische Anbieter, die die EU im Laufe des Jahres verhängen könnte – zu profitieren. Und muss aufpassen, nicht selbst noch zum Opfer zu werden.
Dafür müssen die Gläubiger dem Management aber den nötigen Spielraum geben. Eine Lösung könnte so aussehen, dass Schulden im großen Umfang in Eigenkapital getauscht werden. Ein solcher Schritt würde den Kurs zwar kurzfristig möglicherweise noch mal belasten, aber mittelfristig die Chance für eine Wende bieten – sowohl operativ als auch an der Börse.
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