Die BAFIN hatte zuletzt die Versicherungsbranche mit dem Hinweis aufgeschreckt, dass einige Anbieter von Lebensversicherungen die Verschärfung der Eigenkapitalregeln (die freilich erst schrittweise ab 2016 kommt), nicht bewältigen können. Eins ist aber schon jetzt klar: Die Allianz wird ein Nutznießer der verschärften Bestimmungen sein.
Die BAFIN hat zwar ungewöhnlich früh Alarm geschlagen, aber durchaus den Finger in die Wunde der Versicherungsbranche gelegt. Denn auch wenn Solvency II erst in einigen Jahren und mit großzügigen Übergangsfristen kommt, ist das Problem schon jetzt evident. Die schwächeren Anbieter in der Lebensversicherungsbranche kämpfen mit hohen Garantie- und niedrigen Marktzinsen.
Die Allianz kommt hingegen mit dem Umfeld prächtig klar. In den ersten neun Monaten 2013 hat der Branchenprimus das operative Ergebnis um 7,9 Prozent auf 7,7 Mrd. Euro gesteigert und wird daher im Gesamtjahr den kommunizierten oberen Zielwert für den Gewinn von 9,7 Mrd. Euro sogar noch übertreffen.
Der Konzern gilt zudem als äußerst kapitalstark und hat deswegen die Einigung auf die Einführung von Solvency II ab 2016 nicht von ungefähr begrüßt. Denn das könnte die Konsolidierung in der Branche beschleunigen und der Allianz einige Übernahmeschnäppchen bescheren.
Die Aktie hat vor diesem Hintergrund ihren Höhenflug fortgesetzt und im November ein neues Mehrjahreshoch markiert. Mit einem aktuellen Konsens-KGV von 9,5 und einer Dividendenrendite von 4,2 Prozent scheint der Wert noch lange nicht ausgereizt.
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