Worüber schon im April spekuliert wurde, ist seit Freitag Gewissheit: Die Allianz, Europas größer Versicherungskonzern, nutzt die Krise und nimmt die Einkaufstour nach einer mehr als vierjährigen Pause wieder auf. Dabei kommt den Münchenern diesmal die Krise vieler Konkurrenten zu Gute, die zu Verkäufen teils aus wirtschaftlichen Erwägungen, teils aus politischen Gründen gezwungen sind.
So auch im Fall des jüngsten Zukaufs, der Schaden- und Unfallsparte des französischen Maklers Gan Eurocourtage. Die Allianz kauft hier allerdings nur das Policenportfolio und ca. 600 Mitarbeiter und zahlt dafür einen Preis, der unbestätigten Angaben zufolge bei ca. 100 Mio. Euro liegen dürfte. Nur ein Bruchteil dessen, was die Muttergesellschaft von Maklers Gan Eurocourtage, die Groupama SA, dafür noch im März erlösen wollte, nämlich mindestens 700 Mio. Euro.
Da die Allianz über eine volle Akquisitionskasse verfügt, mit der sie Schätzungen zufolge Übernahmen von bis zu 3 Mrd. Euro leicht stemmen könnte, dürften sich solche Meldungen in den nächsten Monaten häufen. Stellt sich die Allianz dabei geschickt an, könnte sie zu dem großen Krisengewinner in der Finanzbranche werden.
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Allianz macht ein Schnäppchen
Veröffentlicht am 11.06.2012
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