Mal abgesehen von dem jüngsten, doch recht deutlichen Rücksetzer der Aktie stürzt Daimler an der Börse nicht ab, sondern erodiert langsam vor sich hin. Die großen Probleme im Hintergrund zermürben den Wert.
In einer aktuellen Studie hat Morgan Stanley sehr schön die mannigfaltigen Belastungsfaktoren für die europäische Autoindustrie aufgezählt, als da wären: die Eurobelastung nach der Rally der Währung im letzten Jahr, die weiter steigenden Kosten für Rohstoffe, ein abflachender Wachstumstrend am PKW-Weltmarkt und hohe Entwicklungskosten im Rahmen der Anpassung an die Megatrends Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren.
Und schließlich wäre da auch noch die Abgasproblematik. Barclays hat in der jüngsten Analyse darauf hingewiesen, dass die Hersteller mit den Normen im neuen Worldwide harmonized Light-Duty Test Procedure (WLTP) kämpfen. Die Researchabteilung stuft die Aktie von Daimler u.a. deswegen nur mit „Untergewichten“ ein.
Daimler hat dazu noch ein ganz spezielles Dieselproblem: Wegen möglicher früherer Verstöße gegen die Gesetze à la VW rückt das Unternehmen immer stärker in den Fokus der Behörden. Und nach wie vor steht das möglicherweise sehr teure finale Fazit der US-Behörden zu dem Thema noch aus.
Als Sahnehäubchen drohen auch noch Strafzölle von Trump für die europäische Autoindustrie.
Daimler hat deswegen den mittelfristigen Aufwärtstrend nicht verteidigen können. Jetzt muss die Marke von 60 Euro halten, die als letzte große Stütze vor dem Mehrjahrestief aus 2016 wirkt. Im Moment empfiehlt sich daher nach den zuletzt deutlicheren Kursverlusten in relativ kurzer Zeit allenfalls eine Spekulation auf eine Gegenbewegung im kurzfristigen Abwärtstrend.
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