Was war das denn bei Daimler? Von Mitte April bis Mitte Mai zählte das Unternehmen zu den Topperformern im DAX, der Anstieg auf ein neues Jahreshoch schien wie ein Befreiungsschlag. Das ist passé, in den letzten vier Wochen zählte der Autobauer wieder zu den Schlusslichtern im höchsten deutschen Aktiensegment, das positive Chartsignal wurde damit revidiert.
Daimler gilt als günstig bewertet, daher wird bei der Aktie gern zugegriffen, wenn die operativen Resultate in die richtige Richtung weisen. Das war im Mai der Fall, die Steigerungsraten beim Absatz konnten sich durchaus sehen lassen. Auch aktuell scheint die Nachfrage gut, so wurde zuletzt bekannt, dass das Unternehmen wegen der guten Nachfrage erneut auf seine Werksferien verzichtet.
Nur ist die Achillesferse von Daimler im Moment die Profitabilität, und da gibt es wenig Hoffnung, dass es im zweiten Quartal zu substanziellen Fortschritten kommt. Insofern scheint der jüngste Kursrückgang trotz der ordentlichen Nachfrage folgerichtiger als der vorherige Anstieg.
Eine kleine Hoffnung gibt es trotz des jüngsten Einbruchs aber auch aus charttechnischer Sicht. Sollte die Aktie über 40 Euro drehen, bliebe zumindest der seit Ende 2011 etablierte Trend der aufsteigenden Tiefs intakt. Und dieser könnte die Basis legen für den nächsten Rally-Versuch der Daimler-Bullen. Fundamental wäre dies verbunden mit dem Szenario, dass Daimler-Boss Zetsche der schwierige Spagat zwischen einem Sparprogramm zur Verbesserung der Profitabilität und der Modelloffensive zur Steigerung des Marktanteils tatsächlich gelingt.
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