Die Woche hatte so gut angefangen. Die Rettung von Zypern begrüßte der DAX mit einem Freudensprung, der auch das zuvor negative Chartsignal korrigierte. Denn das Ausbruchniveau bei 7.870 Punkten (die Chartmarke resultiert aus dem Januar-Hoch), das zwischenzeitlich wieder unterschritten wurde, konnte so zurückerobert werden. Der weitere Wochenverlauf hat dann aber gezeigt, dass die Hausse mittlerweile auf recht wackeligen Beinen steht.
Denn die neusten Konjunkturdaten bremsten die gute Stimmung postwendend aus. Ursächlich dafür sind die fehlenden Signale für eine Fortsetzung der Erholung in Europa. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe sind sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone im letzten Monat deutlich zurückgegangen. Das deutet nicht zwingend auf eine erneute Trendwende hin, ist aber ein ernstzunehmendes Warnsignal, dass die Erholung zäher als erhofft wird. Zumal auch die bisherige Lokomotive, die USA, mit einem Einbruch bei diesem wichtigen Frühindikator überraschte. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es nur aus China, dort konnte das Stimmungsbarometer leicht zulegen.
Mit den jüngsten Daten rückt insbesondere die Entwicklung in den USA wieder in den Blickpunkt. Bislang war die amerikanische Konjunktur so robust, dass ihr auch eine gute Widerstandsfähigkeit gegen die drastischen Sparmaßnahmen im Staatshaushalt, die aktuell umgesetzt werden, attestiert wurde. Nun stellt sich die Frage, ob diese Einschätzung nicht zu optimistisch war. Denn auch am Arbeitsmarkt scheinen erste Konsequenzen spürbar, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche sprunghaft um fast 30 Tsd. auf 385 Tsd. angestiegen – das höchste Niveau in diesem Jahr. Eine deutliche Abkühlung in den USA wäre aber genau das, was die Märkte derzeit nicht gebrauchen könnten.
Das ruft wieder in Erinnerung, dass die Insider jenseits des Atlantiks schon länger stark auf der Verkäuferseite stehen. Dies sah lange Zeit wie eine übertriebene Skepsis aus, aber nach den jüngsten Konjunkturdaten muss man die Handelsaktivitäten in einem anderen Licht sehen. Damit gibt es für den Markt aktuell eine gewisse Rückschlagsgefahr, wobei …
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