Die mehrwöchige Erholungsphase hat den DAX bis knapp unter das Zwischenhoch von Ende April geführt, dann ist der deutsche Leitindex wieder nach unten abgedreht. Es sieht ganz danach aus, als wäre damit eine Bärenmarktrally zu Ende gegangen.
Aktuell verderben vor allem die Zentralbanken den Anlegern die Laune. Die FED war bereits mit Zinserhöhungen vorgeprescht, nun wird die EZB nachziehen. Für den Juli hat sie das Ende der Anleihenkäufe angekündigt und einen ersten Zinsschritt um 25 Basispunkte in Aussicht gestellt.
Der Grund dafür ist die weitere Eintrübung der Inflationsperspektiven. Die EZB musste einräumen, dass die Preissteigerungsrate im laufenden Jahr auf 6,8 Prozent steigen könnte – zuvor hatte sie nur mit 5,1 Prozent gerechnet. Ob projizierte Abkühlung der Inflation auf 3,5 Prozent im nächsten Jahr mehr ist als ein frommer Wunsch, wird sich erst später zeigen.
Die Anleger sorgen sich derweil zunehmend um die Konjunktur, da der Trend in der Industrie ohnehin schon nach unten zeigt. Die Bremsmaßnahmen der Zentralbanken könnten das verstärken und die Wirtschaft in die Rezession schicken.
Der DAX dürfte vor diesem Hintergrund kurzfristig erst einmal im Verteidigungsmodus verharren, eine Fortsetzung der Rally scheint vorerst wenig wahrscheinlich.
(aktien-global.de, 10.06.2022, 7:13)
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