In der im April gestarteten Seitwärtsphase ist der DAX nie deutlich unter die Marke von 15.000 Punkten gefallen, die sich damit als Unterstützung etabliert hat. Sorgen die aktuellen Marktturbulenzen jetzt aber für den Durchbruch nach unten?
In den letzten Monaten hat sich die wirtschaftliche Dynamik deutlich abgekühlt, vor allem im industriellen Sektor. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Probleme mit Engpässen in zahlreichen Branchen, die die Produktion hemmen, die Kosten treiben und allgemein für eine relativ hohe Inflation gesorgt haben.
Das hat die Vorwärtsbewegung des DAX, aber auch des Dow Jones Industrial, im Sommer ausgebremst. Dazu gesellt haben sich weitere Probleme – etwa eine drohende Krise im chinesischen Immobiliensektor, ausgelöst durch eine mögliche Pleite des hochverschuldeten Immobilienentwicklers Evergrande, oder stockende Verhandlungen in den USA bezüglich einer von Präsident Biden geplanten großen Investitionsoffensive sowie hinsichtlich der gesetzlich verankerten Schuldenobergrenze, die dringend angehoben werden müsste.
Zu allem Überfluss leiten die Zentralbanken, allen voran die FED, gerade die erste Straffung der Geldpolitik seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor.
Die Börsen sind daher in der Defensive. Nicht nur der DAX kämpft um die untere Grenze seines seit April gültigen Seitwärtskorridors, auch der Dow testet gerade die Unterstützung rund um 33.500 Punkte. Fallen die Marken, könnte sich der Abwärtstrend kurzfristig sogar noch beschleunigen, weil mutmaßlich auch etliche Stop-Loss-Orders ausgelöst werden würden.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es trotzdem: Der Markt war seit Monaten im Prinzip technisch überkauft, ablesbar aus einem anhaltend hohen Abstand von der 200-Tage-Linie. Diese Überhitzung wurde durch die lange Seitwärtsphase und die aktuelle Korrektur mittlerweile fast vollständig bereinigt, was perspektivisch wieder Potenzial für einen Kursanstieg bietet.
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