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DAX: Sturm im Wasserglas

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Der Dax hat sich durch das Finanzchaos in den USA nicht aus der Ruhe bringen lassen und ist in der letzten Woche auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Wir gehen davon aus, dass die Anleger die Lage richtig einstufen: Egal, welche Kapriolen die Vereinigten Staaten im Rahmen ihres Budgetdramas noch veranstalten, an einer Staatspleite haben auch die Republikaner (zumindest der gemäßigte Flügel) kein Interesse. Gute Konjunkturdaten aus Europa bieten demgegenüber eine solide fundamentale Unterstützung für den Dax.

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Die USA sind nicht im klassischen Sinn pleite. Das ist man nur dann, wenn man neue Kredite benötigt, aber keine mehr bekommt. Obwohl das politische Gezerre um das Staatsbudget das Vertrauen beschädigt, sind die Vereinigten Staaten weit davon entfernt. Wenn man hingegen aufgrund einer selbst auferlegten Beschränkung (der Schuldenobergrenze) keine neuen Kredite mehr aufnehmen will (netto, denn Umschuldungen finden ja problemlos statt), muss man lediglich ausgeglichen wirtschaften. Das wäre aber mit dramatischen Einschnitten im ganzen Etat verbunden, auch bei den von den Republikanern stets verteidigten Militärausgaben.

Insofern ist es kaum verwunderlich, dass die Republikaner mal wieder – wie von uns erwartet – am Ende eingelenkt haben. Das Problem der drohenden Staatspleite wurde allerdings nicht aus der Welt geschaffen, sondern nur bis Januar / Februar 2014 vertagt. Bis dahin stehen weitere zähe Verhandlungen ins Haus, die möglicherweise wieder in einem Showdown (und evtl. auch Shutdown) enden. Damit würde sich die US-Politik aber langsam lächerlich machen.

In Relation dazu wirkt Europa beinahe schon wie ein Hort der Stabilität. Die Eurozone hat zähneknirschend die von Merkel favorisierte Konsolidierungspolitik mitgemacht und kann nun möglicherweise die ersten Früchte der Sparmaßnahmen ernten. So will Irland als erstes Land den Rettungsschirm Mitte Dezember verlassen und sich wieder eigenständig am Kapitalmarkt refinanzieren. Auch wenn das Land im laufenden Jahr noch ein Budgetdefizit von geplanten 7,3 % des BIP hinnehmen muss (im nächsten Jahr soll das auf 4,8 % sinken), könnte das neu erwachte Vertrauen ausreichen, um Staatstitel zu angemessenen Konditionen zu platzieren. Das wäre für die gesamte Euro-Zone ein wichtiges Signal, dass in der Krise tatsächlich eine Trendwende erreicht wurde.

Diese wird auch in der Konjunktur immer deutlicher erkennbar. Im August ist die Industrieproduktion in der Eurozone um 1,0 % zum Vormonat gestiegen und damit so stark, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die seit längerem positive Entwicklung der Frühindikatoren wird damit nun auch durch harte realwirtschaftliche Daten untermauert. Symptomatisch dafür ist auch die Entwicklung des Automarktes in Europa, der nach einer langen Krise endlich eine Aufwärtstendenz zeigt. Im September erhöhte sich die Zahl der verkauften Fahrzeuge um 5,5 % zum Vorjahr (allerdings bei einem Verkaufstag mehr), gegenüber -4,0 % in den ersten neun Monaten.

Die deutlich gestiegene Zuversicht spiegelt auch der ZEW-Index wider, der im Oktober überraschend noch einmal deutlich um 3,2 Punkte zugelegt hat und damit ein weiteres Zyklushoch markierte. Angesichts der überzeugenden Daten denken auch die Anleger langsam um. Sowohl in der Erhebung von Cognitrend als auch von der American Association of Individual Investors ist der Bullenanteil trotz des US-Budget-Spektakels zuletzt deutlich gestiegen. Er bewegt sich aber immer noch...

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