Die Ukraine wächst weiter mit einer Rate von fast 4 Prozent – das ist aber auch schon das Positivste, was man aktuell zu dem schlafenden osteuropäischen Riesen sagen kann. Die Wirtschaft bleibt deutlich unter dem von der Weltbank geschätzten Potenzialwachstum von 7 bis 8 Prozent, Besserung ist nicht in Sicht.
Denn der Reformprozess in der Ukraine ist zum Erliegen gekommen. Die politische Kaste befehdet sich untereinander mit harten Bandagen, ein anschauliches Beispiel liefert dafür der Schauprozess gegen die Oppositionsführerin Timoschenko. Derweil grassieren Korruption und Schattenwirtschaft, politisch gut verdrahtete Gruppen reißen sich in intransparenten Privatisierungen Staatsbetriebe unter den Nagel. Keine guten Voraussetzungen für die Etablierung einer modernen Marktwirtschaft. Während die Regierung die Lage schönredet, offenbart der Aktienmarkt die ganze Misere: Seit dem Februar-Hoch hat der Aktienindex PFTS satte 50 Prozent seines Wertes eingebüßt.
(September 2011)
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