Seit Anfang April tritt der DAX mehr oder weniger auf der Stelle, der zwischenzeitliche Versuch einer Rallyfortsetzung wurde zunächst einmal abgeblasen. Die Nachrichtenlage bleibt eher mau, dennoch gibt es positives Überraschungspotenzial.
Mit dem deutlichen Kursrückgang im Mai haben Nasdaq und Dow Jones ihren im letzten Dezember gestarteten kurzfristigen Aufwärtstrend gebrochen. Der DAX hält sich noch etwas besser, würde aber mit einem erneuten Absacker unter die Marke von 12.000 Punkten ebenfalls ein negatives Signal senden.
Verwunderlich ist das eigentlich nicht, denn noch fehlen handfeste Belege für die erhoffte dynamische Wende der globalen Konjunktur im zweiten Halbjahr. Derweil haben sich die politischen Probleme zuletzt eher verschärft. Im Handelskonflikt zwischen den USA und China haben sich die zwischenzeitlichen Signale für eine zeitnahe Lösung als trügerisch erwiesen, nach einer erneuten Zollrunde der USA und Sanktionen gegen den chinesischen Konzern Huawei scheint stattdessen eine weitere Eskalation nicht mehr auszuschließen.
Und in Europa haben die jüngsten Wahlergebnisse aus Großbritannien gezeigt, dass das Land nach dem angekündigten Rücktritt von Theresa May, dem Erdrutschsieg der Brexit-Party und dem hohen Druck, den die Tories nach enormen Stimmeinbußen nun ausgesetzt sind, doch auf einen harten Schnitt im Herbst zusteuern könnte.
Die Rahmenbedingungen sind damit wenig erbaulich, doch es gibt auch Hoffnung. Denn das Anlegersentiment ist eher negativ, so dass sich viele Skeptiker schon aus dem Markt zurückgezogen haben dürften. Das schafft Überraschungspotenzial nach oben.
Seit Anfang April bewegt sich der DAX auf engem Raum zwischen 11.800 und 12.450 Punkten. Wir rechnen zunächst mit einer Fortsetzung der volatilen Seitwärtsbewegung. Erst mit einem Ausbruch aus der Range wäre ein neuer Trend gesetzt.
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