Die Machtprobe zwischen der Lufthansa und den Piloten erreicht eine neue Stufe, die den Konzern teuer zu stehen kommen dürfte. Die Aktie leidet darunter und könnte die Tiefstände noch einmal testen.
Heute werden für einen vollen Tag Langstreckenflüge ab Frankfurt bestreikt. Angesichts der Streikkosten dürfte das Ergebnis der Lufthansa im dritten Quartal schlechter als bislang erwartet ausfallen. Da die Piloten jetzt eine noch härtere Gangart anschlagen, droht auch noch das wichtige Schlussquartal belastet zu werden. Damit wackelt die Prognose für den operativen Gewinn im Gesamtjahr bedenklich, eine neuerliche Warnung scheint nicht mehr ausgeschlossen.
Das Management zeigt sich davon bislang unbeeindruckt - und erwägt, die interkontinentalen Billigflüge nicht mehr mit den eigenen Piloten zu besetzen. Stattdessen könnte ein Vermietungsmodell mit einer externen Gesellschaft zum Betrieb der Maschinen gewählt werden, für den Kranichkonzern wäre das auf der Langstrecke an Art Tabubruch.
Dieses Gerücht muss man allerdings im Rahmen des Verhandlungspokers sehen, es dürfte eine Retourkutsche auf die Verweigerung der Piloten gegenüber größeren Zugeständnissen darstellen.
Ob die Lösung des Konflikts am Ende so aussieht, muss man abwarten. Klar ist aber, dass das Management den teuren Angestellten nicht zu sehr entgegenkommen kann, ohne das Gesicht zu verlieren.
Wir rechnen daher damit, dass am Ende der Sparzwang triumphiert. Das könnte dann eine kräftige Erholung der Aktie einleiten, die vorher aber durchaus das Jahrestief bei 12,04 Euro noch einmal testen könnte.
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