Das Nervenspiel um die Zukunft von K+S geht weiter. Zuletzt musste die Aktie zahlreiche negative News verkraften. Hoffnung macht allerdings die angekündigte Freilassung von Uralkali-Chef Baumgertner, der in Weißrussland festsaß. Nun bleibt abzuwarten, ob das den Beginn einer Neuauflage des Exportkartells zwischen Uralkali und Belaruskali darstellt.
Der Bruch des Kartells hatte im Sommer einen Preisrutsch am Kalimarkt ausgelöst, die Analysten von Bernstein rechnen nun mit einem neuen Gleichgewichtspreis von 300 US-Dollar pro Tonne und sprechen K+S daher nur einen fairen Wert von 12 Euro zu. Etwas optimistischer ist die Ratingagentur S&P, trotzdem wurde die Bonität des Kali- und Salzproduzenten um eine Stufe auf das wenig schmeichelhafte Niveau „Triple-B“ abgestuft.
Ganz so finster, wie es diese Statements vermuten lassen, ist die Lage bei K+S aber nicht mehr. Denn in den russisch-weißrussischen Kali-Streit kommt Bewegung. Der im Zentrum der Fehde stehende Oligarch Kerimow wird seinen 22-prozentigen Anteil an Uralkali an einen Kreml-nahen Landsmann verkaufen. Damit wurde die zentrale Voraussetzung für eine Freilassung von Baumgernter erfüllt. Wir halten eine Wiederannäherung von Uralkali und Belaruskali für schwierig, aber nicht unmöglich.
Das würde die Lage für K+S verbessern. Auch die UBS scheint zu den Bullen für das Unternehmen zu gehören, zuletzt wurde jedenfalls ein Anteilsbesitz von mehr als 3 Prozent gemeldet. Auf dem aktuellen Niveau kann man daher eine kleine Longposition riskieren, die mit einem Stop-Loss unter dem Oktober-Tief (18,34 Euro) abgesichert werden sollte.
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