Tesla gehört zu den Aktien, die eigentlich immer viel zu teuer sind, aber trotzdem nicht einbrechen. Im Gegenteil, der Pionier der Elektromobilität konnte performancetechnisch zuletzt überzeugen. Die Unternehmenspläne und die Bewertung sind mit einer Prise Wahnsinn gewürzt.
Tesla wächst, und das ziemlich dynamisch. Der Fahrzeugabsatz hat im ersten Quartal um fast 70 Prozent zum Vorjahr auf mehr als 25 Tsd. Stück zugelegt. Treiber ist der neue SUV, der richtig durchgestartet ist. Demgegenüber hat das Model S in den letzten Quartalen keine große Dynamik mehr entfaltet, so dass sich aktuell eine gewisse Plateaubildung abzeichnet.
Das liegt allerdings im Rahmen der Prognosen von Tesla. Denn der nächste große Schub soll erst mit dem Model 3, dem ersten Mittelklassewagen, kommen. Auf Basis der hohen Vorbestellungen rechnen Analysten im Konsens mit einem weiteren kräftigen Umsatzwachstum von Tesla. Für dieses Jahr sind 11,5 Mrd. US-Dollar veranschlagt, für 2018 bereits 19,7 Mrd. US-Dollar.
Dann soll Tesla mit EpS von 0,66 US-Dollar in die Gewinnzone vorfahren. Bis 2020 wird eine weitere Ergebnisvervielfachung auf 10,28 US-Dollar je Aktie unterstellt. Daraus errechnet sich bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 49,5 Mrd. US-Dollar freilich immer noch ein KGV von fast 30.
Und Tesla hat auf dem Weg dahin noch etliche Hürden zu meistern. Dazu gehört der Wandel von einem Luxusautoproduzenten mit vergleichsweise kleinen Stückzahlen zu einem echten Massenhersteller mit entsprechend komplexeren Fertigungsstrukturen. Gleichzeitig muss mit der Gigafactory die anvisierte starke Reduktion der Batterieproduktionskosten gelingen. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Trotzdem hat Tesla im Hinblick auf den Marktwert Ford überflügelt und liegt nur noch knapp hinter General Motors. Die Anleger setzen alles auf die Karte Zukunft - und zumindest der Trend gibt ihnen Recht. Die Aktie von Tesla ist nach einer mehrjährigen volatilen Seitwärtsphase zuletzt auf ein neues Allzeithoch ausgebrochen. Charttechnisch ist der Titel damit ein klarer Kauf.
Fundamental hat die Aktie freilich nur weiteres Kurspotenzial, wenn wirklich alle Pläne im Großen und Ganzen aufgehen - und Tesla zum Apple der Automobilindustrie wird. Wer auf diese Karte setzen will, sollte sich des Risikos bewusst sein, dass bei größeren Problemen im Expansionsplan der Absturz dramatisch ausfallen wird.
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