Tesla Motors hat sich von dem kräftigen Kursrückschlag in der ersten Maihälfte erholt und damit auch das Verkaufssignal revidiert. Die Marke von 220 US-Dollar war dann aber doch eine zu große Hürde. Die Anleger zweifeln, ob nicht zu viel Zukunftsmusik eingepreist ist.
Zuletzt wurde zu dem Unternehmen das Gerücht verbreitet, dass sich der Bau der Gigafactory zur Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus verzögert. Tesla-Chef Musk ist dem umgehend mit einer Konkretisierung des Zeitplans entgegen getreten. Der Standort soll bis Ende des Jahres feststehen, auch die Gespräche mit dem potenziellen Partner Panasonic seien weit fortgeschritten.
Der Plan, mit der Massenproduktion der Akkus die Kosten von Elektrofahrzeugen massiv zu senken und so den Massenmarkt zu erschließen, nimmt also weiter Formen an. Und Musk hat in dieser Hinsicht eventuell noch eine weitere große Überraschung in petto. Nach jüngsten Andeutungen von ihm wird in den Medien spekuliert, Tesla Motors könnte Partnern die Batterie- und Ladetechnikpatetente zur Verfügung stellen, um den Marktdurchbruch zu bescheunigen.
Elon Musk scheint immer für einen großen Wurf gut, dass ist die Phantasie, die der Aktie auch bei einer Marktkapitalisierung von rund 25 Mrd. US-Dollar immer noch Potenzial verleiht.
Trotzdem dürften im weiteren Jahresverlauf nicht die langfristigen Pläne, sondern die harten Verkaufszahlen das Schicksal der Aktie entscheiden. Vor allem die internationale Expansion dürfte im Fokus der Investoren stehen. Tesla versucht u.a. den Sprung nach Großbritannien, Japan und - vor allem - China.
Mit dem chinesischen Markt werden große Hoffnungen verbunden, diesbezüglich könnte aber eine Enttäuschung drohen. Medienberichten zufolge wird die Tesla-Seite (die es auch auf chinesisch gibt) von den Chinesen sehr wenig frequentiert. Da man davon ausgehen kann, dass sich die potenziellen Kunden vor so einer Großinvestition auf der Page des Anbieters informieren, könnte das darauf hindeuten, dass nach dem Anfangshype die Nachfrage recht mau ist.
Konkretisiert sich dies, dürfte das auf die Aktie einen erheblichen Druck ausüben. Aufgrund dieses Risikofaktors und des wackelnden Aufwärtstrends tendieren wir derzeit zu Shortengagements. Nur, wenn Tesla Motors die Marke von 220 US-Dollar überwinden und damit ein prozyklisches Kaufsignal abgeben kann, würden wir aus taktischen Überlegungen wieder auf den Longzug aufspringen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie von Tesla Motors in Kürze wieder nach unten dreht, kann dafür ein Short-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem Hebel von 2,5 nutzen. Die Barriere liegt bei 273,85 US-Dollar.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten