Tesla Motors verfolgt einen ambitionierten Expansionskurs, da kann es mitunter schon mal holprig zugehen - wo gehobelt wird, fallen schließlich auch Späne. Aber es stellt sich doch die Frage, ob die Schwierigkeiten, die mit einem solchen Megaprojekt einhergehen, an der Börse ausreichend eingepreist sind.
In Großbritannien zeigt sich gerade, dass der Konzern bei der internationalen Expansion nicht zimperlich vorgeht. Zusammen mit dem Partner Ecotricity, der bereits ein Netz von Ladestationen aufgebaut hat, wollte Tesla eigentlich die eigenen Stationen einrichten. Jetzt klagen die Briten die Amerikaner an, dass sie ihnen rechtswidrig den Kompagnon streitig machen wollen, mit dem sie selbst ihre Kette betreiben.
Auch in den USA gab es im laufenden Jahr Gegenwind, in New Jersey ist Tesla Motors im März der stationäre Direktvertrieb untersagt worden - ein wichtiger Baustein in der Expansionsstrategie. Nun soll ein neues Gesetz speziell für den Verkauf von Elektromobilen den Konflikt mit der bestehenden Regelung für den Automobilverkauf, der eine Nutzung unabhängiger Autohäuser vorschreibt, aus der Welt schaffen.
Nicht ohne Probleme ist zudem der Start in China verlaufen. Zwar sollen die ersten Bestellungen ordentlich ausfallen, dem Unternehmen ist aber direkt eine Führungskraft von der Fahne gegangen.
Alles übliche Begleiterscheinungen im Rahmen einer raschen Expansion. Ob man aber vor diesem Hintergrund 24,7 Mrd. US-Dollar für ein Unternehmen bezahlen soll, das erst 2 Mrd. US-Dollar Umsatz macht, sei dahingestellt.
Tesla Motors muss auf jeden Fall weiter gewaltig wachsen, um diese Bewertung zu rechtfertigen und den Anlegern eine Phantasie für noch höhere Kurse zu bieten. Wir sehen für den Moment eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Aktie nach dem Auslaufen der aktuellen technischen Gegenbewegung den kurzfristigen Abwärtstrend erst einmal weiter fortsetzt. Erst oberhalb von 220 US-Dollar würde zumindest technisch ein neues Kaufsignal generiert.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass Tesla Motors bald den Abwärtstrend wieder aufnimmt, kann dafür ein Short-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem Hebel von 2,4 nutzen. Die Barriere liegt bei 274,55 US-Dollar.
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