In Relation zum Umsatz des Unternehmens hatte der Börsenwert von Tesla Motors zwischenzeitlich schwindelerregende Höhen erreicht, zumindest gemessen an den üblichen Bewertungsrelationen im Automobilsektor. Da reichen schon kleine Enttäuschungen für einen Knacks. Nun müssen die Anleger gleich mehrere schlechte Nachrichten verdauen. Der Aktie könnte eine längere Talfahrt bevorstehen.
Elon Musk, umtriebiger Chef von Tesla Motors, sieht das Unternehmen unbeirrt auf dem Weg zu einem Giganten. Behilflich dabei soll die Gigafactory sein, eine riesige Batteriefabrik, die zusammen mit Panasonic aufgebaut wird und im Endausbau 500.000 Module pro Jahr produzieren soll.
Doch bis dahin wird das Unternehmen noch viel Geld ausgeben müssen, vermutlich deutlich mehr, als Analysten bislang erwartet hatten. Einen Vorgeschmack lieferte das Schlussquartal 2014. Die Finanzexperten hatten eigentlich im Schnitt einen um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn von 31 US-Cent je Aktie erwartet, stattdessen wurde es ein Verlust von 13 US-Cents je Aktie. Eine krasse Diskrepanz, die einem zu denken geben sollte.
Zumal Elon Musk sich gar nicht bemüht, hier große Hoffnung zu schüren. Wegen der anstehenden hohen Investitionen werde Tesla Motors bis 2020, wenn nach der Einführung eines günstigen Massenmodells mehr als 500 Tsd. Wagen pro Jahr verkauft werden sollen, nicht nachhaltig Gewinn erwirtschaften, so ein aktuelles Statement.
Ambitionierte Ziele, die zuletzt ebenfalls einen Dämpfer erlitten haben. Die Verkaufszahlen im vierten Quartal lagen auch unter den Erwartungen, vor allem wegen einer schwachen Entwicklung in China, einem erklärten Kernmarkt von Tesla Motors.
Im Jahr 2014 wurde so insgesamt ein Umsatz von 3,2 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet - dem steht trotz der jüngsten Kursverluste ein stolzer Börsenwert von 26,7 Mrd. US-Dollar gegenüber.
Nach wie vor hat der Wert auch auf dieser Basis prinzipiell Aufwärtspotenzial, wenn Elon Musk seine Vision ohne größere Rückschläge verwirklichen kann. Wir würden aber eher darauf setzen, dass nun erst einmal die Risiken des gigantischen Vorhabens stärker eingepreist werden und die Aktie den im letzten Herbst begonnenen Abwärtstrend weiter fortsetzt.
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