Bei unserem ehemaligen Musterdepotwert PNE Wind wird tabula rasa gemacht. Der monatelang schwelende Machtkampf im Aufsichtsrat wird durch einen Rücktritt des gesamten Gremiums sowie des Vorstandschefs aufgelöst. Damit sollte sich der Blick perspektivisch wieder auf das operative Geschäft richten. Gelingt trotz des Führungswechsels eine plangemäße Umsetzung der wichtigsten Vorhaben, hat die Aktie deutliches Erholungspotenzial.
Die Kernfrage ist allerdings, ob das zentrale Vorhaben, die Etablierung einer YieldCo, trotz der Turbulenzen auf der Führungsebene weiter im Zeitplan bleibt. Für die YieldCo, eine Zweckgesellschaft, werden aktuell Windparks in Deutschland mit einer Zielkapazität von 150 MW errichtet. Anteile an dem Gesamtportfolio sollen dann Ende 2016 bei Investoren platziert werden. Das stellt die wesentliche Säule der Managementprognose dar, derzufolge von 2014 bis 2016 ein EBIT von 110 bis 130 Mio. Euro erzielt werden soll.
Bis zur Platzierung der Anteile von der YieldCo bleiben die Windparks im Besitz von PNE, der Konzern muss im Rahmen der Errichtung daher finanziell stark in Vorleistung gehen, die Vorräte sind binnen Jahresfrist von 152,4 auf 217,9 Mio. Euro angestiegen. Dank des ertragreichen Verkaufs der Großbritannien-Tochter im Juni (mit einem EBIT-Beitrag von 35 Mio. Euro allein in 2015) und einer aktuellen Konzernliquidität von 105 Mio. Euro gilt das Vorhaben aber als voll durchfinanziert.
Gelingt auf der HV (voraussichtlich am 23.10.) eine konfliktfreie Neubesetzung der Führungspositionen, dürfte die Aktie davon profitieren. Sollte der neue CEO dann den YieldCo-Zeitplan (und die Ergebnisperspektiven) bekräftigen, scheint sogar eine kräftige Kurserholung möglich. Das Risiko bleibt allerdings, dass…
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