PNE Wind hat Rekordzahlen für 2016 vorgelegt, doch an der Börse musste die Aktie einen deutlichen Abschlag hinnehmen. Das hängt vor allem mit den sich ändernden Marktbedingungen in der Windpark-Projektentwicklung zusammen. Ist die Rally der letzten Wochen damit beendet?
Vor allem dank des Verkaufs von 80 Prozent der Anteile an einem Windparkportfolio konnte PNE Wind im letzten Jahr den Umsatz auf 248,6 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Das EBIT wurde dabei sogar von 9,8 auf 97,0 Mio. Euro fast verzehnfacht.
Das war allerdings keine große Überraschung mehr, sondern aus den bisherigen Veröffentlichungen weitgehend ableitbar. Nach den hohen Kursgewinnen der letzten Wochen wurde daher nun besonders dem Ausblick Aufmerksamkeit geschenkt.
Die Marktentwicklung im Bereich der Windkraft stellt die Anbieter vor Herausforderungen, die Einführung von Ausschreibungsmodellen senkt die Vergütungen, etliche Länder in Europa unterstützen den Ausbau der Kapazitäten aktuell zudem nur halbherzig.
Dennoch sieht PNE Wind in dem Markt ausreichende Wachstumschancen und will bis 2019/20 ein neues Portfolio aufbauen, dieses Mal mit europäischer Ausrichtung. Zunächst werden Projekte aus Deutschland und Frankreich den Schwerpunkt bilden.
Dafür muss zunächst aber wieder investiert werden, zudem verschiebt sich die Gewinnrealisierung, bis Portfolioanteile verkauft werden. Für 2017 rechnet das Management daher nur mit einem Konzern-EBIT von 0 bis 15 Mio. Euro.
Das dürfte die Aktie gestern maßgeblich belastet haben, zudem hat sich damit das aufgestaute Konsolidierungspotenzial entladen. Dennoch muss das keine Trendwende bedeuten, denn das Unternehmen hat im letzten Jahr erheblich Substanz aufgebaut. Die Nettofinanzposition ist von -174 auf +20 Mio. Euro gedreht, das Eigenkapital summiert sich nun auf 229 Mio. Euro.
Nach dem Kursrückgang gestern betrug die Marktkapitalisierung demgegenüber nur rund 196 Mio. Euro, das entspricht einem satten Abschlag von 15 Prozent auf den Buchwert. Wenn die aktuelle Korrekturwelle abebbt, sollte das die Aktie stabilisieren.
Und wenn das Management auch noch plausibel machen kann, dass mit dem neu gestarteten Portfolioaufbau auch im aktuellen Marktumfeld wieder hohe Gewinne generiert werden können, sollte die Aktie perspektivisch über dem Buchwert notieren.
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