Die Aktie von PNE Wind hat unter einem Grabenkampf im Aufsichtsrat schwer gelitten, der Konflikt konnte bislang nicht gelöst werden. Perspektivisch scheint aber ein Ausweg möglich.
Großaktionär Volker Friedrichsen (Anteil ca. 15 Prozent und Mitglied im Aufsichtsrat) und zwei weitere Aufsichtsräte stehen auf der einen Seite, die anderen drei Mitglieder des Aufsichtsrates und das Management auf der anderen.
Friechdrichsen wird vom Unternehmen eine Überbewertung von Projekten in der Bilanz von WKN im Vorfeld der Übernahme durch PNE Wind in 2013 vorgeworfen (mit der Transaktion ist er erst zum PNE-Aktionär geworden), der Großaktionär moniert als Retourkutsche zu hohe Aufsichtsrat- und Managementbezüge.
Die Hauptversammlung sollte eigentlich mit entgegen gerichteten Anträgen, die jeweils eine Abwahl der AR-Mitglieder des anderen Lagers vorsahen, eine Entscheidung bringen, endete wegen Fristüberschreitung ohne Abstimmungsergebnis. Manipulationsvorwürfe von Seiten Friechdrichsens erwiesen sich im Anschluss als haltlos, die Ermittlungen wurden umgehend eingestellt.
Jetzt geht es darum, mit der neu anzusetzenden Hauptversammlung endlich wieder Ruhe ins Unternehmen zu bringen. Wir gehen davon aus, dass jetzt noch mal ein intensiver Austausch mit wichtigen Aktionären stattfindet, um eine Lösung zu finden, die eine Fortsetzung der erfolgreichen operativen Arbeit ermöglicht. Dazu könnte eine Reduzierung der strittigen Vergütungen zählen, oder auch eine komplette Neubesetzung des Aufsichtsrates mit unbeteiligten Dritten (wie vom Anteilseigener Deutsche Balaton gefordert wurde).
Trotz aller Dissonanzen halten wir es immer noch für gut möglich, dass für die HV Vorschläge gefunden werden können, die mehrheitsfähig sind und das Management, mit dem die Erfolge der letzten Jahre eng verknüpft sind, im Amt belassen.
Das wäre der ultimative Befreiungsschlag für die Aktie, dann könnte auch der spektakuläre Deal von Mitte Juni, in dessen Rahmen das Unternehmen die Großbritannien-Tochter für 103 Mio. brit. Pfund (davon 40 Mio. direkt und 63 Mio. bei der Erreichung von Meilensteinen) veräußert hat, endlich gewürdigt werden.
Noch ist es aber nicht so weit, die Risiken aus dem Zerwürfnis sind immer noch da. Wer diese aber in Kauf nimmt auf eine sinnvolle Lösung bei der kommenden HV setzt, könnte mit einem kräftigen Kurssprung im Erfolgsfall belohnt werden.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Probleme bei PNE Wind doch noch zum Wohl des Unternehmens gelöst werden und die Aktie davon profitiert, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem aktuellen Hebel von 2,9 nutzen. Die Barriere liegt bei 1,55 Euro.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten