EQS Group wächst nach Darstellung von GSC Research weiter dynamisch, doch das Wachstum belaste zunächst die Margen, im ersten Halbjahr 2017 sogar stärker, als von den Analysten erwartet. Bei der Aktie sei aber im aktuellen Stadium eher eine Orientierung als Umsatzmultiples sinnvoll, diesbezüglich stelle der Wert eine Halteposition dar.
Die EQS Group AG sei aus Sicht von GSC Research ein klassischer Wachstumswert mit deutlich zweistelligen Steigerungsraten beim Umsatz über mehrere Jahre, was sich auch in den kommenden Perioden nicht ändern sollte. Der Preis für dieses Wachstum sei allerdings eine spürbare Verwässerung auf der Ergebnisseite durch die Kosten der Internationalisierung sowie des Ausbaus des Produktportfolios. Diese Belastungen würden sich in seit Jahren rückläufigen EBIT-Margen widerspiegeln und hätten sich auch – stärker als von den Analysten erwartet – in den vorgelegten Halbjahreszahlen 2017 niedergeschlagen.
Der mittelfristige Ausblick deute jedoch darauf hin, dass diesbezüglich im aktuellen Geschäftsjahr der Tiefpunkt erreicht werde und es fortan zu einer kontinuierlichen Margenerholung kommen sollte. Dies erscheine dem Researchhaus auch vor dem Hintergrund plausibel, dass immer mehr Auslandsmärkte und neue Module mit steigenden Umsatzvolumina die Gewinnschwelle erreichen und diese mit fortschreitendem Wachstum deutlich überschreiten würden. So stehe den neuen Aufbaumärkten und Produkteinführungen in den kommenden Jahren ein immer größer werdendes Erlösvolumen gegenüber, das bereits ansehnliche positive Ergebnisse erziele und somit den Verwässerungseffekt auf die Konzernmarge kontinuierlich reduziere.
Daher sei das Researchhaus unverändert von der grundsätzlichen Wachstumsstory der EQS Group AG mit ihrem cashflow-starken Geschäftsmodell überzeugt. Die Internationalisierung, der Ausbau des Produktportfolios sowie die grundsätzlichen Markttreiber wie die verstärkten Regulierungen oder die Anforderungen an Best-Practise-Lösungen der Emittenten würden die Tragsäulen zu weiterem Wachstum in den kommenden Jahren sein. Dabei verfüge der Konzern als führender Anbieter über bewährte Tools, die sich leicht erweitern und an neue Märkte adaptieren lassen und so auch über gezielte Akquisitionen zu erheblichen Synergien führen würden. Zudem sei die Gesellschaft mit einer Eigenmittelquote von 58 Prozent zum 30. Juni 2017 weiterhin sehr solide aufgestellt.
Angesichts der anhaltenden starken Expansion in neue Auslandsmärkte und Lösungsangebote mit den damit verbundenen temporären Ergebnisbelastungen werde aus Sicht der Analysten eine Bewertung der EQS-Aktie mittels einer KGV-Betrachtung dem Unternehmen aktuell nicht mehr gerecht. Vielmehr würde das Researchhaus in der derzeitigen Investitions- und Wachstumsphase, in der sich die EQS-Group AG befinde, eine Bewertung anhand eines Umsatz-Multiples als deutlich angemessener erachtet.
Der von FCF veröffentlichte aktuelle „Valuation Monitor Q2 2017“ weise für Unternehmen aus dem Sektor Internetprodukte und -dienstleistungen ein Umsatz-Multiple (Median) von 2,3 für 2017 und von 2,1 für 2018 aus. Auf Basis des derzeitigen Börsenkurses würden sich die entsprechenden Multiples der EQS-Aktie mit knapp 2,3 und 2,0 trotz des kräftigen Kursanstiegs der letzten Monate noch leicht unter diesen Werten bewegen. Vor diesem Hintergrund sehen die Analysten den fairen Wert des Papiers auf Grundlage der angepassten Schätzungen jetzt bei 58 Euro. Dementsprechend habe GSC Research das Kursziel für die Aktie des Münchner Unternehmens auf 58 Euro erhöht und setze die Einstufung auf „Halten“ herauf.
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide)
Hinweis nach § 34b Abs. 2 WpHG: Die dieser Zusammenfassung zugrundeliegende Finanzanalyse kann unter folgender Adresse eingesehen werden:
http://www.gsc-research.de/uploads/tx_mfcgsc/artikel/2017-08-21_EQS.pdf
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