In Vorfreude auf ein starkes zweites Halbjahr hatte sich die Aktie von Dialog Semiconductor seit Ende Juni deutlich erholt. Ein Baustein der höheren Geschäftsdynamik sollten neue Produkte des Großkunden Apple werden - hier droht nun eine Enttäuschung.
Das Management von Apple muss von allen guten Geistern verlassen sein. Die Billigvariante des iPhone ist so teuer, dass sie preislich immer noch im Premiumsegment liegt. Wie die Amerikaner so den Rückgang beim Marktanteil stoppen wollen, bleibt schleierhaft.
Das dürfte auch Dialog Semiconductor zu spüren bekommen. Die angekündigten neuen Produkte von Apple waren ein Hoffnungsträger für das zweite Halbjahr, die unausgegorene Strategie der Amerikaner stellt in dieser Hinsicht einen herben Dämpfer dar.
Dialog Semiconductor muss die Wende daher alleine schaffen, mit Produktinnovationen, einem wachsenden Geschäft mit anderen Kunden (insb. Samsung) sowie der neuen Tochter iWatt.
Trotzdem herrscht nach der Apple-Enttäuschung eine gewisse Skepsis, ob Dialog Semiconductor tatsächlich im zweiten Halbjahr so kräftig zulegen kann, wie angekündigt. Dies führte gestern zu einem kräftigen Kursrutsch.
Angesichts der nicht mehr günstigen Bewertung - das Konsens-KGV für 2013 liegt bei 17 - scheint nun zunächst einmal Zurückhaltung angesagt. Ende Oktober wird Dialog Semiconductor die Zahlen zum dritten Quartal präsentieren, dann wird sich das Management voraussichtlich auch dazu äußern, ob die Jahresziele weiterhin realistisch sind.
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