Wenn Apple hustet, bekommt Dialog Semiconductor einen Schnupfen - so jedenfalls scheinen die Investoren derzeit die Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Unternehmen einzuschätzen. Die Befürchtung, dass Apple Marktanteile verliert und seinen Zenit überschritten hat, führte zu einem kräftigen Kurseinbruch bei dem Chiphersteller.
Dieser erwirtschaftet rund drei Viertel seiner Erlöse mit den Kaliforniern – und hat an deren Aufstieg kräftig mitverdient. Allein im vergangenen Jahr erhöhte sich der Umsatz um 47 Prozent auf 773,6 Mio. US-Dollar, der operative Gewinn expandierte nahezu mit dem selbem Tempo auf 91 Mio. US-Dollar.
Mitte Februar hat das Unternehmen dann aber ein schwaches erstes Quartal angekündigt. Die Erlöse wurden auf 177 bis 187 Mio. US-Dollar taxiert, verglichen mit 166,3 Mio. US-Dollar in den ersten drei Monaten 2012 – das wäre im Mittel ein Wachstum von weniger als 10 Prozent (im vierten Quartal lag die Steigerungsrate noch bei 56 Prozent). Gleichzeitig rechnete das Management u.a. wegen der Lancierung neuer Produkte mit einem starken zweiten Halbjahr.
Doch das hat der Aktie auch nicht mehr geholfen, seit dem Februarhoch ging es um 30 Prozent bergab, gemessen am Jahreshoch 2012 (bei 18,84 Euro) summieren sich die Einbußen sogar mittlerweile auf satte 44 Prozent.
Infolgedessen ist Dialog Semiconductor nun aber günstig bewertet, das geschätzte KGV liegt nur noch bei 11,2, Analysten sehen das Kursziel im Schnitt bei 17,60 Euro. Da die Aktie zudem auch noch technisch überverkauft ist, könnte sich ein Einstieg auf Sicht mehrerer Monate lohnen, selbst wenn Dialog Semiconductor die Konsensschätzungen nicht ganz erreicht.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten